Erst knausern und dann jammern

Seit März sind die erste Hybrid-Festplatten im Umlauf, die mit 128 bzw. 256 Megabyte Flash-Speicher ausgestattet sind. Nun ist der Launch dieser neuen Familie von Massenspeichern bereits ein halbes Jahr her und die Technik konnte sich noch immer nicht durchsetzen. Auf der Diskcon 2007 rätselten die Hersteller, warum sich die Kunden zurückhalten und gaben ein paar einfache, wenn auch unzureichende Antworten.

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So könnte die durchschnittliche Startzeit von Windows Vista durch den zusätzlichen Flash-Speicher von im Schnitt 28 auf 21 Sekunden reduziert werden. Doch hybride Festplatten seien teuer, und nur wenige Kunden würden viel Geld für sieben gesparte Sekunden beim Systemstart zahlen wollen.
Die Flash-Festplatten richten sich zudem an Nutzer von Laptops, und diese fahren ihre Geräte nur noch selten herunter sondern nutzen beispielsweise den Schlaf-Modus. Unter Windows Vista ist ein Notebook im Schnitt nach vier Sekunden aus dem Schlaf-Modus erwacht. Eine Hybride Festplatte könnte hier nur noch wenig Vorteile bringen.

Doch wo sind all die anderen Vorteile hin, die an den Festplatten mit zusätzlichem Flash-Speicher gepriesen wurden? Wurde nicht eine große Energieersparnis versprochen? War es nicht gedacht, die häufigsten Datenzugriffe den Flash-Speicher erledigen zu lassen und die Festplatte nur noch bei Bedarf anzuschubsen? Sollte durch die geringere mechanische Belastung nicht die Lebenszeit der Platte erhöht und gleichzeitig die Geräuschkulisse gesenkt werden? Wo ist all dies hin?

Die Antwort ist einfach: All dies ist noch gar nicht möglich weil die 256 Megabyte an Flash-Speicher dafür einfach nicht ausreichen. Die Hersteller sind mit dem Flash-Speicher zu knauserig und daher können ihre Produkte nicht das gewünschte leisten. Dr. Richard New, Leiter der Forschungsabteilung für Festplatten bei Hitachi, scheint das Problem erkannt zu haben und denkt über vier Gigabyte als Flash-Anteil bei den hybriden Festplatten nach. Leider etwas spät.

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