das meiste wusste man eh schon vorher aus dem Spiegel, aber es schwarz auf weiß auf Notizen der US-Diplomaten zu haben, entbehrt nicht gerade einer gewissen Ironie.
Um eins vorweg zu sagen und meiner Meinung freien Ausdruck zu geben: Für mich ist Julien Assange ein Held.
Wenn irgendwer die Aktivisten bzw. Julian Assange wegen der Veröffentlichung dieses Materials verurteilt, dann wird dieser Mann bzw. Wikileaks selbst zum Märtyrer. Und das ist das schlechteste, was einem Land passieren kann: Einen weltweit bekannten Aktivisten zu verurteilen. Es sind nämlich allesamt Idealisten, die sich für Pressefreiheit und gegen die Staatsmachten stellt. Sie sind der Stoff, aus dem Helden gemacht sind – ewig zur Flucht vor negativem Einflußnahme oder möglichem Tod gezwungen und dabei gleichzeitig Ungerechtigkeiten veröffentlichen. Sei es nun der Politik den Spiegel zu zeigen oder den Mächtigen dieser Welt die Leviten lesen (siehe letzter Coup: Videos vom Irakkrieg)
Sie sind es, die den schnöden Mammon strafen und versuchen, den Lobbyismus aus der Welt zu schaffen.
Julien Assange wurde abgehört, ausgezeichnet, verhaftet, zensiert und verklagt, und letzteres bislang erfolglos. Seit ich glaub Juni wird Assange von den USA gesucht. Und seit ungefähr zwei Wochen auch mit internationalem Haftbefehl von Schweden. Laut Assange ist eine „Geheimdienstintrige“ der Hintergrund dieses Haftbefehls, was ich persönlich auch glaube. Ich mein, Reuters hat fast zwei jahre lang versucht, durch den "Freedom of Information Act" das Video, was letztendlich auf Wikileaks gelandet ist, zu veröffentlichen.
Wikileaks hat sich auch immer wieder an die USA gewandt und angeboten, sensible Daten zu löschen, aber diese haben ihn nur bedroht und haben bislang keinen einzigen Versuch gemacht mit Wikileaks in Dialog zu treten. Er hält den Kopf hoch (auch die Nase zugegebenerweise) aber genau wie früher Murdoch verändert er heute und in den folgenden Tagen den Journalismus, wie er es schon angekündigt hatte.
Julien Assange wird oft zitiert aus einem Briefwechsel mit Harold Hongju Koh.
Die Washington Post geht sogar noch einen Schritt weiter:“I understand that the United States government would prefer not to have the information that will be published in the public domain and is not in favour of openness. (..)
You have chosen to respond in a manner which leads me to conclude that the supposed risks are entirely fanciful and you are instead concerned to suppress evidence of human rights abuse and other criminal behaviour
Morgen sollen Dokumente zu Nord- und Südkorea offen gelegt werden – und im Laufe der Woche kommen noch Dokumente von/aus/über Pakistan, Afghanistan, Kanada, Jemen und China.In fact, the world's real secrets - the secrets of regimes where there is no free speech and tight control on all information - have yet to be revealed. This stuff is awkward and embarrassing, but it doesn't fundamentally change very much. How about a leak of Chinese diplomatic documents? Or Russian military cables? How about some stuff we don't actually know, like Iranian discussion of Iranian nuclear weapons, or North Korean plans for invasion of the south? If the founder of WikiLeaks, Julian Assange, is serious about his pursuit of "Internet openness" - and if his goal isn't, in fact, embarrassing the United States - that's where he'll look next. Somehow, I won't be surprised if he doesn't.
Das wird spannend… also ich bin ja schon neugierig. ;)
Was denkt ihr so über die Wikileaks-Geschichte?
Gruß
Soulprayer