Google Glass: Zweifel mehren sich

Entwickler glauben nicht mehr an einen Kassenschlager

Google Glass wird eine Augmented-Reality-Brille aus dem Hause Google, die kurz nach der ersten Vorstellung 2012 für viel Aufsehen sorgte. Was folgte, waren jedoch zahlreiche Verschiebungen und Vertröstungen. Immerhin steht jedoch für Entwickler eine Version für rund 1500 US-Dollar zur Verfügung. Gerade die Entwickler-Community verliert aktuell jedoch das Vertrauen in Google Glass und zweifelt an einem großflächigen Erfolg am Markt. Google Glass eigne sich zwar für manche Anwendungen am Arbeitsplatz, sei für Privatkunden aber eher eine Kuriosität.

Anzeige

Die Kollegen von Reuters haben 16 Entwickler kontaktiert, die Apps für Glass bereitstellen wollten. Neun der Befragten haben ihre Arbeiten eingestellt, um sich auf andere Projekte zu konzentrieren. Als Ursachen nannten die Entwickler die mangelnde Kundenbasis oder die Einschränkungen von Google Glass. Einige Entwickler sehen nun mehr Potential in neueren Virtual-Reality-Plattformen wie etwa Oculus Rift.

Dazu kommt, dass viele Schlüsselfiguren, die Google Glass emsig vorangetrieben haben, Google mittlerweile verlassen haben: Darunter der leitende Entwickler Babak Parviz, der leitende Elektrotechnik-Ingenieur Adrian Wong sowie Ossama Alami, seines Zeichens zuvor Leiter der Entwickler-Beziehung. Google selbst erklärt jedoch, dass man sich Glass weiter verpflichtet fühle. Man wolle lediglich ein perfektes Produkt auf den Markt bringen und nehme sich daher ausreichend Zeit.

Unterdessen wechselt Google Glass mittlerweile in der Explorer Edition in Online-Auktionshäusern für die Hälfte des ursprünglichen Verkaufspreises den Besitzer. Viele Entwickler haben das Gefühl Google betrachte Google Glass nicht als ernsthaftes Produkt, sondern als Experiment. Sie zweifeln nun an der finanziellen Zugkraft des Geräts. Jetzt muss die Zeit zeigen, ob Google den Hype um Glass erneut anfachen kann oder die Augmented-Reality-Brille schließlich ohne großes Tamtam untergeht.

Quelle: Reuters

André Westphal

Redakteur

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert