Die neue Grafikkarten-Mittelklasse im Test

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Einleitung

Imagination Technologies und ST Microelectronics, Erfinder und Hersteller der PowerVR-Grafikchips, hatten bereits mit dem Kyro einen durchaus konkurrenzfähigen Grafikprozessor im Angebot. Allerdings hat sich dieser aufgrund einer relativ späten Verfügbarkeit nie so richtig am Markt durchgesetzt.
Mit dem direkten Nachfolge-Chip, dem Kyro2, hat sich dies aber schlagartig geändert. Jetzt konnte man mit Hercules einen der großen Grafikkarten-Hersteller von seinem Produkt überzeugen. Das garantierte eine deutlich bessere Marktpräsenz und natürlich höhere Abverkäufe dieses Grafikchips.
Dabei ist der Kyro2 im Prinzip nur ein etwas aufgebohrter Kyro. Es handelt sich weiterhin um einen PowerVR Series 3 Grafikprozessor, nur konnte man diesen aufgrund besserer Fertigung in 0,18µ Technologie jetzt mit einer um mehr als 50% höheren Taktfrequenz betreiben – 175 statt 115 MHz. Zusammen mit schnellerem, weil synchron mit dem Grafikchip getaktetem Speicher konnte man die Performance doch recht deutlich gegenüber dem Kyro steigern, wie sich schon in unseren ersten Betrachtung des Kyro2 gezeigt hat.
Nach der VideoLogic Vivid!XS mit 32MB Speicher wollen wir nun auch einen Blick auf die Hercules 3D Prophet 4500 Grafikkarte werfen, denn schließlich war es diese, die dem Kyro2 zu seiner inzwischen weltweiten Anerkennung verholfen hat. Der Unterschied zwischen Vivid!XS und der Hercules-Karte liegt beim Speicher, denn letztere ist mit 64MB SDRAM ausgestattet. Wir waren gespannt, ob sich hier auch ein Leistungsunterschied zeigt.

Messen muss sich die 3D Prophet 4500 mit zwei Vertretern aus dem NVIDIA-Lager: der MSI StarForce 826 und der Asus V7100 Pro/T. Beide Testmodelle sind mit dem GeForce2 MX400 Grafikprozessor und wie die Hercules-Karte mit 64MB SDRAM ausgestattet. Das sind neben dem Chiptakt von 200 MHz aber auch schon fast die einzigen Gemeinsamkeiten, denn unterschiedlicher könnten zwei Grafikkarten mit dem gleichen Chip eigentlich nicht sein.


Die drei Testkandidaten von MSI, Hercules und Asus (von links nach rechts)
Die drei Testkandidaten von MSI, Hercules und Asus (von links nach rechts)

Während die MSI StarForce 826 im üblichen Grün und mit passivem Kühlkörper daher kommt, sticht die Asus V7100 Pro/T mit schwarzer und kompakt gehaltener Platine sowie silbrigem Aktiv-Kühler schon etwas hervor. Die Speicherchips der V7100 Pro/T kommen darüberhinaus mit einer Zugriffszeit von 4,5ns aus, MSI setzt auf die Standard-Chips mit 6ns. Selbstverständlich sind deshalb auch die Taktfrequenzen unterschiedlich: Asus taktet den Speicher mit 200 MHz, MSI seinen mit 166 MHz.
Auch die Ausstattung differiert leicht. Die StarForce 826 ist lediglich mit einem SVHS-Ausgang versehen. Die V7100 Pro/T bietet zusätzlich einen Composite Video Ausgang.
Die Kehrseite der Medaille? Natürlich der Preis. Während die Asus V7100 Pro/T mit etwa 400 DM für eine MX400-Grafikkarte recht teuer ist, gilt für die MSI StarForce 826 das genaue Gegenteil. Sie ist mit knapp 280 DM vergleichsweise günstig.

Die Hercules 3D Prophet 4500 liegt mit ihren etwa 300 DM preislich dazwischen, allerdings eher am unteren Rand. In der Folge werden wir sehen, ob das mit der Leistung genauso ist…

Zuvor geht unser Dank aber an die drei Firmen Asus, Hercules und MSI, die uns die Testmodelle freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

Wie üblich bei unseren Vergleichstests werfen wir zunächst einen Blick auf die Performance der Kandidaten, bevor wir uns den Modellen im einzelnen genauer widmen.

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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