Linux-Distributoren gründen Partnerschaft zur Förderung von Standards

(Auszug aus der Pressemitteilung)

Sao Paulo, Brazilien; Paris, Frankreich; Indianapolis, USA; Tokio, Japan, 17. November 2004 – Linux-Distributoren von Europa, Asien und

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Nord- / Südamerika haben sich gemeinsam zur Schaffung einer
gemeinsamen Basis-Implementierung der Linux Standard Base (LSB) 2.0
entschlossen. Diese Implementierung wird die Grundlage für die
kommenden Linux-Produkte jeder der beteiligten Firmen bilden. Das so
gebildete Linux Core Consortium (LCC) geniesst die Unterstützung
wichtiger Hersteller, wie z.B. Computer Associates, die Free Standards
Group, HP, Novell, Red Hat und Sun Microsystems.

Die unterschiedlichen geografischen und markettechnischen Interessen
der Mitglieder des Konsortiums sowie ihre starken Community-Bindungen
und die Erstellung einer gemeinsamen binären Implementierung
existierender Standards wird die industrie-weiten Bemühungen zur
Standardisierung unterstützen und die Position der LSB als offenen de
facto Standard für Linux-Distributionen stärken. Darüber hinaus wird
es durch die Bereitstellung einer von der Industrie unterstützten
LSB-Referenz die ISV/IHV-Zertifizierung für Linux vereinfachen und
damit eine stärkere Bereitschaft zu dieser Zertifizierung bewirken.

Das Konsortium wird zur Durchführung des Abkommens in einem
gemeinsamen Entwicklungs-Framework zusammenarbeiten. Die Mitglieder
werden ihre Entwicklungsarbeiten koordinieren und eine gemeinsame, auf
dem LSB 2.0 Standard der Free Standard Group basierende Linux
Distributions-Basis erstellen und pflegen. Auf dieser Basis werden die
Mitglieds-Unternehmen in Zukunft ihre Distributionen aufbauen. Die
gemeinsame Basis wird im ersten Quartal 2005 zur Verfügung stehen und
in den folgenden Produktlinien implementiert werden:

  • Conectiva Enterprise Server
  • Mandrakesoft Corporate Server
  • Progeny Componentized Linux
  • Turbolinux Enterprise Server

Diese Partnerschaft ist ein offenes Entwicklungsprojekt, bei dem alle
interessierten Linux-Distributoren zur Teilnahme eingeladen sind. Das
Konsortium ist eine einzigartige Gelegenheit für Unternehmen mit ganz
speziellen Zielrichtungen, an einer ausgedehnten globalen Initiative
teilzunehmen und damit auch Zugang zu ISV/IHV-Zertifikaten zu
bekommen. Auch Entwickler aus der Open Source Gemeinschaft können an
dem Projekt teilnehmen. Industriellen Partnern bietet sich die
Möglichkeit, die Ausrichtung dieser Linux-Basis durch ihre
Unterstützung der LSB, OSDL und anderer hersteller-neutraler Gruppen
zu beeinflussen.

Technische Details:

  • Implementierung der LSB 2.0 mit Erweiterungen, die in
    Zusammenarbeit mit der LSB Futures Group definiert werden (ein
    gemeinsamer Kernel wird eine dieser Erweiterungen sein).

  • Die Einführung von Richtlinien (erarbeitet durch Arbeitsgruppen der
    Open Source Development Labs (OSDL)) in zukünftige Releases.

  • Zuerst unterstützte Architekturen: ia32, Intel® EM64T, ia64, AMD64
  • Release-Zyklus: 18-24 Monate
  • Im Laufe der Zeit beabsichtigt die LCC, die Interoperabilität
    zwischen Debian und RPM-basierten Distributionen zu fördern und auf
    eine gemeinsame binäre Basis für Debian und RPM-basierte
    Distributionen hinzuarbeiten.

Das Linux Core Consortium konnte bereits namhafte industrielle
Unterstützer für seine Ziele gewinnen:

Computer Associates

“Die weltweite Verbreitung von Linux als strategische Rechnerplattform
für Unternehmen bedarf der Standardisierung sowohl der Basis als auch
der relevanten Verwaltungsmodelle,” sagte Yogesh Gupta, Senior Vice
President und Cheftechnologe bei Computer Associates. “CA unterstützt
die Bemühungen des LCC zur Stärkung der Linux-Standards, die den
Kunden durch die Reduzierung der Komplexität und der Kosten der
technischen Unterhaltung zu einer maximalen Ausnutzung ihrer Open
Source Investitionen verhelfen wird.”

Free Standards Group

“Die Free Standards Group geniesst bereits eine überwältigende
industrielle Unterstützung für die Linux Standard Base, inklusive
Verpflichtungen zur Unterstützung von 20 Herstellern und
Organisationen der Linux-Community,” sagte Jim Zemlin, Executive
Director der Free Standards Group. “Das Linux Core Consortium führt
diese Unterstützung durch die Schaffung einer binären Implementierung
der LSB einen Schritt weiter und hilft uns damit bei unseren
Bemühungen, eine ausgedehntere Zertifizierung von ISVs/IHVs für die
LSB zu erreichen.”

HP

“Die Implementierung von LSB 2.0 durch das Linux Core Consortium wird
die Grundsätze von Linux, Freiheit, Kompatibilität und offene
Plattformen, weiter fördern,” sagte Steve Geary, Director Worldwide
Linux and Open Source Research and Development für HP. “HP ist diesen
Grundsätzen verpflichtet. Daher bieten wir unseren Kunden eine Auswahl
von hochwertigen Linux-Lösungen auf industriellen
Standardarchitekturen an, verbunden mit Simplizität, Qualität und
einem überragendem Preis-/Leistungsverhältnis, vom Desktop bis zum
Datenverarbeitungszentrum.”

Novell

“Novell hat das Ziel, seinen Kunden standardisierte Linux-Technologie
zu bieten und gleichzeitig die Linux-Zertifizierung von ISVs und IHVs
zu vereinfachen,” sagte Alan Nugent, CTO bei Novell. “Die
Verfügbarkeit von allgemeinen Standards spielt eine entscheidende
Rolle bei der weltweiten Verbreitung von Linux-Systemen und
Anwendungen auf Servern und Clients. Wir unterstützen die LSB und die
Bemühungen des Linux Core Consortium zur Entwicklung und Verbreitung
dieser Standards.”

Red Hat

“Red Hat unterstützt mit Freuden die Linux Standard Base,” sagte Karen
Bennet, Vice President of Applications and Tools bei Red Hat. “ISVs
und Entwickler benötigen klar definierte Standards. Die LSB und das
Linux Core Consortium werden die Anforderungen von Unternehmenskunden,
ISVs und Linux-Herstellern gleichermaßen erfüllen und Linux weiterhin
als offenes System stärken.”

Sun

“Sun ist der Meinung, dass Standards wie die LSB dabei helfen, sowohl
Herstellern als auch Kunden und ISVs eine Auswahl verschiedener
Plattformen zu ermöglichen,” sagte Glenn Weinberg, Vice President,
Operating Systems Group, Sun Microsystems. “Sun beabsichtigt diese
Standards zu unterstützen und begrüßt die Bemühungen des Linux Core
Consortium, diese Standards offen für alle zu halten.”

Das Linux Core Consortium bietet Vorteile, sowohl für seine
Industrie-Partner als auch für die Linux-Community. ISVs und IHVs
werden ihre Kosten für Zertifizierungen senken und ihren Kunden eine
breitere Auswahl an Distributionen anbieten können. Auch
Industrie-Standards werden gestärkt durch die Bereitstellung eines auf
LSB 2.0 basierenden Linux, das von der Industrie akzeptiert und
unterstützt wird. Insgesamt wird diese Zusammenarbeit das Ökosystem
von Linux stärken, da sie bessere Bedingungen zur Zertifizierung für
Distributionen mit starker Community, regionaler Unterstützung oder
speziellen Nischen bietet, sowie ihnen die Gelegenheit gibt, ihre
Produkte den industriellen Bedürnissen anzugleichen.

Über Conectiva
Das Unternehmen wurde 1995 gegründet und kann als Pionier der
Linux-Distributionen und der Open Source in Portugiesisch, Spanisch
und Englisch für ganz Lateinamerika bezeichnet werden. Neben einer
speziellen Linux-Distribution für den lateinamerikanischen Markt
entwickelt Conectiva eine Reihe von Produkten und zusätzlichen
Dienstleistungen für den Markt der Open Source Tools; Bücher,
Handbücher, zusätzliche Software wie z.B. Linux Tools und Embedded
Systems, OEM-Programme, Anwendungsportierung und
Schulungs-Sets. Darüber hinaus bietet das Unternehmen durch eigene
Kräfte sowie Partnerfirmen Consulting, Schulung und technischen
Support in ganz Lateinamerika an.

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