User-Review: Global WIN SAF420 - Seite 3

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Die Lüfterregelung

Als Besonderheit findet man neben den Standardausgangssteckern noch drei Stecker im Laufwerksformat nur für Lüfter. Diese sind an die Lüfterregelung im Netzteil angeschlossen. Man kann über einen Schiebeschalter außen am Netzteil drei Programme der Lüftersteuerung wählen:

    Regelung

  1. AUTO: In diesem Automatikmodus regelt das Netzteil die Versorgungsspannung und damit die Drehzahl der Lüfter abhängig von der Temperatur im Netzteil. Dieses ist auch der einzige Modus, in dem der Hersteller für die volle Leistung des Netzteiles garantiert (Fakt ist dem Datenblatt entnommen). Unter starker Systemauslastung drehen die Lüfter dafür relativ schnell hoch. Bei kaltem Netzteil lag die gemessene Spannung an den Lüfteranschlüssen bei ca. 6,3 Volt. Mit zunehmender Last regelt die Lüftersteuerung ihren Ausgang hoch bis zur Nennspannung von 12 Volt.
  2. LOW: Einstellung für sehr langsame Lüfterdrehzahl, Festeinstellung ohne variable Lüfterregelung! Im Test lagen hierbei lediglich 4,5 statt 12 Volt an den Ausgängen zum Lüfteranschluss an. Von Haus aus langsamdrehende Papst-Gehäuselüfter liefen damit gerade noch so weiter, anlaufen wollten sie in dieser Einstellung nicht mehr. Auch die Lüfter im Netzteil selber werden damit geringfügig ausserhalb ihrer Spezifikation betrieben, fuhren aber (wohl auf Grund der hohen Leistung) immer sicher an. Die Spannung und damit die Lüfterdrehzahl ändert sich auch bei längerer Vollauslastung des Systems nicht. Wenn man diesen Modus mit weiteren Lüftern sinnvoll nutzen möchte sollte man leistungsstarke Modelle wählen, die bei derart niedrigen Spannungen noch sicher anfahren bzw. weiterlaufen.
  3. MED: Einstellung für langsame Lüfterdrehzahl, wiederum lastunabhängige Festspannung. Gemessene 5,8 Volt lassen auch von Haus aus bereits langsamdrehende Lüfter im Regelfall sicher anfahren und weiterlaufen.

Die für den Einzelfall sinnvolle Einstellung muss jeder für sich finden. Wer auf höchste Netzteilleistung angewiesen ist (z.B. Übertakter) fährt mit dem Automatikmodus am besten. Ohne diesen heizt sich das Netzteil unter hoher Last zu stark auf und erreicht die angegebene Leistung nicht. Für den lärmgeplagten Anwender empfiehlt sich die Einstellung Medium. Sie bietet ein konstant niedriges annehmbares Geräuschniveau des Netzteiles, hält jedoch die Spannung an den Lüftersteuerungsausgängen über 5 Volt. Dennoch sollte man sicherstellen, dass die daran angeschlossenen Lüfter bei dieser Einstellung auch tatsächlich anfahren und dauerhaft weiterlaufen. Nicht jeder Lüfter in jedem Alter ist bei nur 5,8 statt 12 Volt Versorgungsspannung dazu in der Lage.

Die Einstellung LOW ist dagegen kaum sinnvoll zu gebrauchen, selbst wenn die Lüftersteuerung nicht für die Systemlüfter verwendet wird. In dieser Einstellung gibt es kaum noch einen nennenswerten Luftstrom durch das Netzteil, das Netzteil dürfte nicht einmal annähernd die angegebene Spitzenleistung erreichen. Dies ist auch im Datenblatt und auf dem Netzteilaufkleber vermerkt.

Statt das Netzteil in dieser Einstellung zu fahren wäre es aus Sicht der Lärmminimierung ratsamer, ein System mit einer weitaus geringeren Leistungsaufnahme zusammenzustellen und gleich ein schwächeres Netzteil zu verwenden. Schwächere Netzteile sind weniger zugebaut und setzen weniger Leistung in Wärme um. Sie können auch deshalb schon mit einem einzigen langsamdrehenden Lüfter auskommen. Wer ein absolut leises Netzteil sucht sollte nicht zu 420 Watt-Boliden wie diesem greifen, sondern ein stimmiges Gesamtsystem mit niedrigster Leistungsaufnahme zusammenstellen. Dann sind sogar passive externe Netzteile ganz ohne Lüfter möglich.

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