Intel zukünftig als Auftragsfertiger?

Interessiert an großen Auftraggebern wie Apple oder Sony

Intel bestätigte am Donnerstag offiziell, dass das Unternehmen auch im Auftrag anderer Unternehmen Custom-Chips fertigen würde. So könnte man sicherstellen, dass alle Fertigungskapazitäten voll ausgelastet sind und den Bau modernerer Fertigungsstätten mitfinanzieren. Intel will aber nicht für jedes beliebige Unternehmen Chips produzieren, sondern hat ganz genaue Vorstellungen für wen und unter welchen Bedingungen man arbeiten würde.

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So sagte Stacy Smith, Chief Financial Officer bei Intel, am Donnerstag zu Journalisten: Da sind bestimmte Kunden, die interessant für uns wären, und einige Kunden, die es nicht sind. Intel würde logischerweise am liebsten Chips für Auftraggeber produzieren, die von Intels eigene Architektur Gebrauch machen wollen. Es wäre allerdings eine schwierige Entscheidung, ob man auch Chiparchitekturen von anderen Chipanbietern fertigen würde.

Angenommen Apple oder Sony würden auf Intel zukommen, um Chips herstellen zu lassen, deren Kern auf Intels Architektur basiert und durch Technologie von Drittanbietern umgeben bzw. ergänzt wird. Dies wäre laut Stacy Smith ein fantastisches Geschäft für Intel, bei dem man nicht lange zögern würde.

Anders würde es aussehen, wenn der Kern nicht auf Intels eigener Architektur basieren soll. Denn dann wäre die Gewinnspanne kleiner, da man nur für Herstellung an sich bezahlt wird, nicht aber für das Chipdesign. Dies müsste zunächst entsprechend analysiert und verhandelt werden.

Intel investiert sehr viel Geld in seine Fertigungsanlagen. So sollen es im Laufe des aktuellen Jahres bis zu 10,2 Milliarden US-Dollar sein. Bis Ende 2012 wird Intel fünf 300mm Fabriken haben, die Chips im 22 Nanometer Fertigungsverfahren herstellen. Und bis 2015 sollen einige von ihnen in der Lage sein 450mm Wafer in 14 Nanometer Strukturbreite herzustellen. Diese Kapazitäten möchte Intel so gut es geht auslasten, um möglichst viel der Investitionskosten wieder einzuspielen und in die Entwicklung neuer, innovativer Fertigungsprozesse zu reinvestieren.

Quelle: Reuters

Jan Apostel

Redakteur

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