Erste Demo von Intel Larrabee

Mehrzweck-/Mehrkernlösung Larrabee erstmals in Aktion als Grafikkarte

Intel hat schon desöfteren Raytracing-Demos gezeigt, zuletzt auf der Gamescom in Köln, aber auf dem Intel Developer Forum (IDF) in dieser Woche wurde das erste Mal überhaupt das Projekt Larrabee in dieser Form präsentiert. Larrabee basiert auf vielen x86-Kernen und ist laut Intel vollständig flexibel programmierbar, wird aber im ersten Schritt nächstes Jahr als Grafikkarte auf den Markt kommen. Intel zeigte auf dem IDF lauffähige Larrabee-Karten, Bilder vom Testsystem und ein Video der Präsentation gibt es auch.

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Für das Raytracing-Demo verwendete Intel das Spiel „Enemy Territory: Quake Wars“ in eigenständig abgeänderter Form. Viel Action gab es aber nicht zu sehen, lediglich sich bewegendes Wasser mit den entsprechenden Spiegeleffekten sowie einige kleinere Flugobjekte.
Die Wassereffekte wurden laut Intel durch lediglich zehn Zeilen Shader-Code ermöglicht. Dabei kam als Programmiersprache C++ zum Einsatz, keine Schnittstelle wie DirectX oder OpenGL.
Kritiker behaupten, dass man dies der Präsentation auch ansah. Die Wassereffekte hätten vielleicht vor fünf Jahren noch jemanden beeindruckt und sobald ein oder mehrere Flugobjekte ins Bild kamen, hätte die Demo angefangen, leicht zu ruckeln.
Dies wird noch bedenklicher, wenn man erfährt, in welch leistungsfähigem Testsystem die Larrabee-Grafikkarte steckte. Als Prozessor wurde ein Gulftown verwendet, die schon in 32-nm-Technik gefertigte 6-Kern-Version des Core i7, die im nächsten Jahr erscheinen soll.
Es heißt, dass die Larrabee-Grafikkarte leistungsmäßig mit einer GeForce GTX 285 vergleichbar ist. Auch wenn dies aufgrund der so unterschiedlichen Architekturen schwer zu beurteilen ist, so muss man wohl vor allzu hohen Erwartungen an Larrabee warnen. Wenn Larrabee-Grafikkarten im nächsten Jahr auf den Markt kommen, voraussichtlich im Sommer oder Herbst, gehört die GeForce GTX 285 zum alten Eisen. Sie wurde jetzt bereits von der neuen ATI Radeon HD 5870 überholt.
Neben der Performance wird auch die Leistungsaufnahme der Larrabee-Lösung interessant. Der auf dem IDF verwendete Prototyp benötigte einen 6-Pin- und einen 8-Pin-Stromanschluss vom Netzteil, hat also unter Last offenbar einen höheren Stromverbrauch als Radeon HD 5870 und GeForce GTX 285, die mit zwei 6-Pin-Anschlüssen auskommen.

Hier das offizielle Video der Larrabee-Präsentation von Intel:

Larrabee Präsentation
Demo von Larrabee
Testsystem mit Gulftown CPU und Larrabee Grafikkarte
Larrabee Grafikkarte in Großaufnahme

Quelle: HKEPC (chin.)

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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