Erdbeben: Produktion in Taiwan beeinträchtigt

Chiphersteller rechnen mit ein paar Tagen Verzögerung

In der Nacht von Freitag auf Samstag ist Taiwan von einen vergleichweise großen Erdbeben erschüttert worden und hat im Süden der Insel größere Schäden verursacht. Das hat auch die Produktionsstätten einiger Elektronik- und Chiphersteller betroffen. Nach Angaben der Firmen wurde die Fertigung automatisch unterbrochen.

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Erdstöße sind in Taiwan nicht ungewöhnlich, haben ihren Ursprung aber meistens in großer Tiefe und östlich der Insel im Meer. Außerdem sind sie mit Stärken von 3 bis 5 üblicherweise nicht sehr stark. Das Erdbeben am Samstag Morgen um 4 Uhr Ortszeit hatte allerdings eine Stärke von 6,4 und seinen Ursprung in der Nähe der Städte Tainan und Kaohsiung im Süden der Insel, was zu teilweise um- und eingestürzten Häusern und einigen Todesopfern geführt hat.
Dort steht auch der “Southern Taiwan Science Park” (STSP), in dem u.a. die Chiphersteller TSMC und UMC Fertigungsstätten unterhalten. Die zentralen Produktionshallen von TSMC stehen eher in der Mitte Taiwans, aber im Süden gibt es u.a. die “Fab 14”, in der Chips in 16- und 20-Nanometer-Technik für Apple, MediaTek, Altera und andere hergestellt werden.
Bei einem Erdbeben wird nicht nur automatisch die Produktion angehalten, sondern aus Sicherheitsgründen auch Wasser, Elektrizität und Gas sofort abgestellt.
Nach Angaben von TSMC wurden die Produktionsanlagen in den Fabs aber nicht verschoben und die Schäden an den während des Erdbebens gerade produzierten Wafern wird noch ermittelt. Die Fab geht davon aus, dass mehr als 95 % aller Anlagen innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder komplett im Betrieb sein werden. Die Lieferzahlen der Wafer sollen von dem kurzen Ausfall kaum betroffen sein. Man geht von rund 1 % weniger zur Verfügung stehenden Wafern in diesem Quartal aus. Finanzielle Schäden werden ohnehin nicht entstehen, da die Fertiger entsprechend versichert sind.

Quelle: DigiTimes

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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