
Heute wurde Intels erster 64Bit-Prozessor Itanium offiziell vorgestellt. Seit 1993 befindet sich der Chip in Planung und wurde seitdem in Zusammenarbeit mit Hewlett-Packard entwickelt. Heraus kam ein Prozessor, von dem nicht einmal Intel annimmt, dass er viel Erfolg haben wird. Der Itanium, früher unter dem Codenamen Merced bekannt, soll vielmehr als Kundschafter das 64Bit-Terrain für Intel erkunden und den Softwareentwicklern die Möglichkeit geben, ihre Software an die neue 64Bit-Plattform anzupassen. Ende dieses Jahres soll dann bereits der Nachfolger McKinley mit weitaus besserer Leistung in greifbare Nähe rücken. Der jetzt vorgestellte Itanium werkelt mit 733 und 800MHz sowie 32KB L1-, 96KB L2- sowie 2 bzw. 4MB L3-Cache recht gemächlich vor sich hin. Der Prozessorbus arbeitet wie bei AMD mit dem DDR-Verfahren. Als Speicher kommt jedoch gewöhnliches PC133 SDRAM zum Einsatz. Die Caches laufen mit vollem Prozessortakt, unterscheiden sich aber untereinander in der Anbindung an den Prozessorkern.
Um den Prozessor ein wenig in die geläufige x86 32Bit-Welt einordnen zu können, hier ein paar Zahlen:
Zusammen mit dem Cache bringt das Prozessormonster 325Mio Transistoren auf die Waage (25Mio Prozessorkern, 300Mio Cache). Beim Pentium 4 sind es nur 42Mio. Inkl. Cache erzeugt das gesamte Prozessormodul eine thermische Leistung von 130W (800MHz, 4MB Cache).
Bei Abnahme von 1.000 Exemplaren ergibt sich ein Stückpreis von $1.117 bis $4.227, je nach Takt und Cachegröße. Das untere Ende markiert der 733MHz Itanium mit 2MB L3-Cache, das obere Ende das 800MHz Modell mit 4MB Cache.
Natürlich gibt es bereits Hersteller, die Systeme mit Itanium Prozessoren liefern können bzw. wenigstens angekündigt haben. Zu ihnen zählen Dell, Fujitsu, HP, IBM, Mitsubishi, SGI und Siemens.
Dells online noch nicht verfügbare Precision Workstation 730 kostet rund 21.000DM und wird mit einem 733MHz Itanium (2MB Cache), 1GB SDRAM, Matrox G450 und 18GB U160 SCSI Festplatte ausgeliefert. Das System kann auf zwei Prozessoren bis 800MHz und 16GB RAM aufgerüstet werden.
Der erst im dritten Quartal verfügbare PowerEdge 7150 Server spielt eine Leistungsklasse höher. Bei bis zu vier 800MHz Itanium (4MB Cache) und 64GB RAM dürfte das gute Stück kaum unter 500.000DM zu haben sein.
Fujitsu bietet ähnliche Systeme an, wie man der Pressemeldung entnehmen kann.
Benchmarks gibt es bei Intel selbst. Die Werte können mit der offiziellen Liste SPEC verglichen werden.
Quelle: E-Mail
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