Elitegroup P4S5A
Das P4S5A ist das erste Mainboard mit SiS645, das in die Läden kam. Die Konkurrenz hinkt einige Wochen hinterher und hat noch keine Mainboards im Handel. Wer also schon jetzt auf den neuen Chipsatz setzen möchte, kommt um Elitegroup nicht herum.
Elitegroup hat jedoch einen Nachteil: Die Firma ist stark auf den LowCost-Markt ausgerichtet. Dort zählt jeder Pfennig, weswegen gern an der Ausstattung gespart wird. Das merkt man nirgendwo so deutlich wie am P4S5A. Öffnet man den bunten Karton, begrüßt einen eine faszinierende Leere. Abgesehen vom Mainboard selbst liegen nur noch ein Floppy- und UDMA100-Kabel sowie das Handbuch samt Treiber-CD im Karton. Dinge wie ein USB-Slotblech sucht man vergebens.

P4S5A Anschlußleiste
Etwas besser sieht es aus, wenn man sich das Board selbst anschaut. An der Anschlußleiste drängen sich neben den üblichen Anschlüßen noch eine LAN-Buchse sowie drei Ausgänge für die integrierte Soundkarte. Vielfalt herrscht auch bei den Speichersockeln. Statt drei oder vier DIMMs für DDR-RAM lötete Elitegroup zwei DIMMs für DDR- und zwei für SDRAM auf die Platine. Wer also noch SDRAM besitzt, das werden die meisten sein, kann dieses weiterverwenden und sich z.B. zu Weihnachten einen Riegel DDR-RAM schenken lassen.

Übertaktern dürfte die gute Laune dann jedoch schon wieder sehr schnell vergehen, wenn sie trotz verzweifelter Suche nur zwei Anschlüße für dreipolige Molex-Stecker finden. Wer mehr Lüfter in seinem Gehäuse betreibt, wird zu Adaptern greifen müssen. Dem „normalen“ Anwender sollten zwei Anschlüße jedoch ausreichen.
Schauen eben diese Übertakter dann ins BIOS, dürften sie das Board relativ schnell wieder zurück zum Laden tragen. Im BIOS findet sich nicht eine einzige Option zum Übertakten. Enttäuschung auch beim Speichertakt. Die Speichermodule kann man nur mit 100 und 133MHz betreiben, von 166MHz für PC2700 Riegel ist nichts zu sehen. An den Speichertimings darf man ebenfalls wenig drehen. Man kann lediglich aus den Optionen CL2, CL2,5 und CL3 wählen.
Performancefreaks und Videoschnittexperten wird das Fehlen eines RAID-Controllers bitter aufstoßen. Die Mehrheit der Anwender dürfte das Fehlen jedoch begrüßen, müssen sie doch keine Komponente mitbezahlen, die sie eh niemals benutzen werden.
Das Boardlayout ist einerseits durchdacht, andererseits sehr ärgerlich. Durchdacht deswegen, weil sich die Floppy- und Festplattenbuchsen nicht wie bei Shuttle unter den PCI-Steckplätzen und damit für kurze Kabel unerreichbar weit weg befinden. Im Gegensatz zu AOpen hielt man sich zudem an die Intel-Spezifikation bezüglich der Keepout-Area um den Sockel478 – der Intel-„boxed“-Kühler läßt sich problemlos montieren.
Ärgerlich wird es bei der Positionierung des ATX-Stromanschlusses. Dieser befindet sich links unter dem Prozessorsockel. Für lange Netzteilkabel kein Problem, sie können um den klobigen Kühlkörper herum geführt werden. Kurze Kabel müssen jedoch über dem Kühler liegen und behindern so den Luftstrom.
Der von Intel vorgesehene zusätzliche 12V-Anschluss ist auf dem Motherboard übrigens nicht vorhanden.
Der für den Privatanwender uninteressante AMR- hätte gegen einen sechsten PCI-Slot eingetauscht werden können. Die PC-Hersteller scheinen jedoch auf ihre proprietären Erweiterungsmöglichkeiten für günstige Modems etc. zu bestehen.
Gefallen hat uns das Handbuch. Es erklärt alle Optionen leicht verständlich und anfängergerecht. Unerklärte BIOS-Optionen, wie man sie selbst bei den teuren Herstellern wie z.B. ASUS öfters findet, gibt es hier nicht. Selbst die Pinbelegung des Anschlusses für ein zusätzliches USB-Slotblech ist abgedruckt. So ist es ein leichtes, sich eine dritte USB-Schnittstelle zu basteln. Einziges Manko ist die Tatsache, dass das Handbuch nur in englisch verfügbar ist.

P4S5A Anschlußleiste
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