Medizin: DVDs statt Betäubung?

Experimente in Schottland

In einem Krankhenaus im schottischen Glasgow setzt man aktuell DVDs bei Knieoperationen ein, um die benötigte Menge an Betäubungsmitteln zu reduzieren. Durch die DVDs sind die Patienten abgelenkt und brauchen weniger Wirkstoff. Die Methode ist eine Idee des Anästhesisten Dr. Nick Pace. Pace wollte die Zahl der Patienten reduzieren, die sich in Vollnarkose versetzen lassen – denn dies verlangsamt die Erholung nach der Operation. Die Patienten fühlten sich jedoch durch den Anblick und die Geräusche der OPs verunsichert – hier schufen DVDs Abhilfe.

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Zuerst experimentierte Pace mit Musik, doch dies funktionierte nur für eine begrenzte Zeit, so dass letzten Endes doch stärkere Betäubungsmittel bzw. Narkose nötig war. Die Erzählung eines Freundes, der seine Kinder auf langen Autofahrten mit DVDs ablenkte, brachte dann die Lösung. Pace setzt nun DVD-Filme als Ergänzung zu Betäubungsmitteln ein und laut dem Arzt seien die Patienten gar „enttäuscht wenn die Operation vor dem Film endet“.

Für den Notfall hält Pace Betäubungsmittel bereit, doch bisher soll sich der Einsatz der DVDs rentieren und in 18 Monaten kam es zu keinerlei Problemen. Einzig die Filmauswahl seiner Patienten soll den Arzt überraschen, etwa sei „Die Anleitung zum erfolgreichen Angeln“ die häufigste Wahl der männlichen Patienten.

Quelle: BBC

André Westphal

Redakteur

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