
Im Zuge einiger Anhörungen in Nordamerika, die sich um das Abwerben von Mitarbeitern drehen, ist auch der E-Mail-Verkehr des mittlerweile verstorbenen, ehemaligen Apple-Geschäftsführers Steve Jobs mit dem damaligen Palm-Geschäftsführer Edward Colligan zutage getreten. Interessant ist, dass Jobs Colligan quasi genötigt haben soll: Sollte Palm Apple Mitarbeiter abwerben, werde Apple eine Klage wegen Patentrechtsverletzungen einreichen. Laut Colligan habe man sich damals jedoch nicht auf eine Übereinkunft mit Jobs bzw. Apple eingelassen.
Der ehemalige Palm-CEO hat vor Gericht erklärt, dass er Steve Jobs damals darauf hingewiesen habe, dass derlei Geschäftspraktiken illegal seien und Palm Apples Forderungen nicht nachgeben werde.
Die E-Mails sind offen gelegt worden, da in den USA ein Prozess gegen Apple, Google, Intel und andere große IT-Konzerne läuft. Fünf Mitarbeiter aus der Industrie beschuldigen die Firmen untereinander Absprachen bezüglich der Anwerbung von Angestellten getroffen zu haben, um die Gehälter niedrig zu halten.
Indirekt wird diese Geschäftspolitik offenbar durch E-Mails zwischen Googles damaligem Geschäftsführer Eric Schmidt und dem Leiter für Humankapital bestätigt. Schmidt habe jenen angewiesen zu den Absprachen mit den anderen Firmen bitte keinen Schriftverkehr zu führen, sondern alles mündlich abzusprechen, „damit keine nachvollziehbaren Spuren entstehen, für die wir später verklagt werden könnten“. Zumindest behaupten dies die fünf Kläger.
Dagegen gesteht die Verteidigung offenbar die Absprachen unter den Unternehmen ein, behauptet jedoch dadurch seien für die Angestellten keinerlei Nachteile entstanden. Richterin Lucy Koh scheint aber bisher der Meinung zu sein, dass die Firmen ihre Einstellungs- bzw An- und Abwerbungs-Politik untereinander abgesprochen hätten, um in der Tat das Gehaltsniveau zu beeinflussen. Ein Urteil steht aber noch aus.
Quelle: Electronista
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