
Aktuell ist der Hype innerhalb der Industrie um 4K / Ultra HD zwar immens, bei den Endkunden ist von dieser Begeisterung bisher aber wenig angekommen. Das liegt zum einen daran, dass es weiterhin noch zu wenig Content bzw. keine entsprechenden, optischen Medien gibt. Erst Ende 2015 soll eine neue Blu-ray 4K Einzug halten. Zum anderen sind die Preise für TVs mit Ultra HD immer noch sehr hoch. Zumal sich die erhöhte Auflösung erst ab sehr hohen Bilddiagonalen wirklich im Alltag bemerkbar macht. Hier könnte dann leider auch der Knackpunkt der neuen Technik liegen.
Bereits die Blu-ray, ursprünglich mal von der Industrie als Hochpreis-Medium konzipiert, erlebte einen raschen Preissturz – liegt in den Marktanteilen aber trotz mittlerweile geringer Preisunterschiede weiterhin hinter der DVD. 4K-Medien dürften anfangs zu ähnlichen Preisen über die Ladentheke wandern wie zur Einführung die Blu-ray: Kosten von 30-40 Euro pro Film dürften zunächst die Regel sein. Aber die Frage ist: Werden Kunden ausreichend Interesse an 4K / Ultra HD haben, um derlei Preise zu zahlen?
Bei der Umstellung von SD- auf HD-TV bestand der weitere Vorteil darin, dass die alten Röhren-Fernseher neuen Flachbildschirmen wichen. Jetzt allerdings zweifeln selbst viele Enthusiasten an den praktischen Vorteilen von 4K. Einzig Beamer-Besitzer mit Diagonalen von 100 Zoll und mehr werden sofort sichtbar von Ultra HD profitieren. Doch selbst bei jenen ist die Frage, wie viel Aufpreis sie bereit sind zu zahlen.
Der Streaming-Anbieter Netflix bietet bereits 4K-Streams an, deren Bildqualität aufgrund niedriger Bitraten und hoher Kompression jedoch eher an Blu-rays mit 1080p erinnert. In Zeiten, in denen viele Kunden sich mit YouTube-Videos an kleinen Smartphone- und Tablet-Displays zufrieden geben, ist die Frage, wie viel Raum noch für 4K-Medien und komplette Geräteketten im Wohnzimmer besteht. Das Experiment 3D hat gezeigt, dass trotz immensen Hypes in der Industrie nicht jede Technik am Markt auf Akzeptanz stößt. So hat sich 3D zwar als Nische am Markt etabliert und gehört zur Grundausstattung von High-End-TVs und Beamern, aber Blu-ray 3D sind nicht der Kassenschlager geworden, den Hersteller sich erhofft hatten.
Im Falle 4K / Ultra HD kommt dazu, dass die großen Filmstudios aktuell wenig Interesse an physischen Datenträgern zeigen und lieber Streaming-Systeme wie UltraViolet forcieren. Gekoppelt mit der mangelnden Investitionsbereitschaft der Privatkunden könnte die Technik also einen schweren Stand am Markt haben.
Quelle: TechRadar
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