Die klassischen Einschaltquoten gelten mittlerweile im ohnehin im Grunde veralteten Fernsehen fast schon als obsolet: Zu viele Zuschauer zeichnen heute ihre Lieblingssendungen auf oder weichen auf Streaming-Angebote aus. In den USA reagiert die dortige Institution für Einschaltquoten, Nielsen, nun auf moderne Entwicklungen: Nielsen will in Zukunft die Zuschauerzahlen bei den Streaming-Anbietern Netflix sowie Amazon Prime Instant Video erfassen. Das soll besonders für Content-Produzenten eine große Hilfe sein, um Lizenzkosten besser kalkulieren zu können.
Auch für die Zuschauer ist dies eine interessante Entwicklung: Weder Amazon noch Netflix geben nämlich öffentlich ihre Zuschauerzahlen für einzelne Produktionen heraus. Nielsen will nun aber einen Weg gefunden haben, bei beiden Anbietern die “Quoten” zu messen – mithilfe einer Audio-Identifikation bei den mitwirkenden Test-Zuschauern. Studios dürften diese Entwicklung enorm begrüßen: In Verhandlungen mit Amazon und Netflix können sie sich nämlich bisher nicht auf vorhandene Zuschauerzahlen bei den Streaming-Anbietern berufen.
Nielsen ist in den USA Vorreiter der Einschaltquotenmessung: Man gibt dort sogar Daten zu Video-Streams aus dem Web und Trends auf Facebook und Twitter heraus. Erstmals kann man aber nun tatsächlich konkret erfassen, wie sich bestimmte Sendungen bei spezifischen Streaming-Anbietern schlagen. Vielleicht kommen so auch einige Überraschungen heraus – sollte etwa eine im regulären TV abgesetzte Serie bei Netflix horrende Zuschauerzahlen erreichen.
Quelle: WallStreetJournal
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