Das Aus für die Wiedergabe von Ultra HD Blu-rays am PC

Intel hat die Unterstützung von SGX begraben

Optische Laufwerke sind an aktuellen PCs bereits selten zu finden. Kaum ein Anwender achtet beim Kauf eines neuen Komplettsystems oder Notebooks noch auf ein Disc-Laufwerk. Und auch diejenigen, die sich ihre Rechner selbst zusammenstellen, verzichten wohl schon seit Jahren auf ein optisches Laufwerk. Dennoch gibt es noch einen gewissen Kreis von Multimedia-Fans, die auch über ihren PC z. B. DVDs, Blu-rays oder sogar Ultra HD Blu-rays abspielen wollen. Letzteres wird nun im Grunde an aktuellen Systemen unmöglich.

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Es erregte bisher nicht viel Aufmerksamkeit, wohl weil der Kreis, der in der Praxis Betroffenen, gering ausfallen dürfte: Intel hat in seinen Intel Core der 11. und 12. Generation die SGX-Unterstützung (Software Guard Extensions) gestrichen. SGX ist jedoch notwendig, damit UHD Blu-rays abgespielt werden können. Dies hängt mit den rigiden DRM-Maßnahmen zusammen, welche auferlegt werden.

Cyberlink, die in ihrer Abspielsoftware wie PowerDVD bisher die Wiedergabe von UHD Blu-rays unterstützt haben, kapitulieren daher jetzt. Es lohne sich laut dem Entwickler schlichtweg nicht mehr wirtschaftlich, den Support für das 4K-Medium fortzuführen. Man rät denjenigen, die noch über kompatible Systeme verfügen, nicht zu Windows 11 zu wechseln oder die Intel-Treiber zu aktualisieren. Denn bei einigen Systemen hat Intel auch nachträglich SGX entfernt.

Das ist natürlich ein ironischer Ratschlag: Keine Updates aufzuspielen, kann nämlich zu Sicherheitsproblemen führen. Letzten Endes zeig die ganze Angelegenheit, dass die UHD Blu-ray als Medium im PC-Segment keine nennenswerte Rolle mehr spielt und im Denken großer Hersteller wie Intel gar nicht mehr aktiv vorkommt. Auch wird deutlich, dass der klassische Multimedia-PC kaum noch eine Rolle spielt, da immer mehr Anwender zu Alternativen greifen – z. B. einem Apple TV oder einer Nvidia Shield TV mit Kodi bzw. Plex.

Quelle: Cyberlink

André Westphal

Redakteur

Eine Antwort

  1. ein_gast sagt:

    Ein Stück weit haben sich die Hersteller der Blurays das selbst zuzuschreiben. Schon bei den ersten Blurays (ohne 4K) war der Kopierschutz bereits so strikt, dass es auf vielen PCs nicht lief. Vor allem waren mit der BD sämtliche Freeware-Player aus dem Rennen. Mit der UHD-BD ist es nochmal schlimmer geworden.

    Man wirft also ein Produkt auf den Markt, was bei kaum jemandem läuft, wundert sich dann, wenn es keiner kauft und wundert sich dann noch mehr, wenn weitläufig der Support gestrichen wird. Hier tritt man ganz klar mal wieder dem ehrlichen Käufer in den Hintern, der jetzt ein Alt-System bestehen lassen darf, um seine Scheiben weiter schauen zu können.

    Dieser Politik trauere ich keine Sekunde nach.

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