Online-Glücksspiel: Ein Riegel vor der Spielsuchtgefahr

Spielsucht ist kein modernes Problem, doch mit dem einfachen Zugang zu Online-Glücksspielen hat sie rapide eine besorgniserregende Dimension erreicht. Was tun die Verantwortlichen der Glücksspielseiten, um die Spieler zu schützen? Welche Auswirkungen hat das digitale Glücksspiel im Detail? Und helfen Spielsperren und Co. dabei, das Problem einzudämmen? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

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Einfacher ging es noch nie: Der Zugang zum digitalen Spielerlebnis

Die globale Digitalisierung hat den Zugang zu Glücksspielen erheblich erleichtert. Mit nur wenigen Klicks erreicht jeder Spieler zu jeder Zeit Dutzende Webseiten, die alle bekannten Glücksspiele anbieten: von Spielautomaten über Black-Jack-Tische bis zu Pokerrunden. Ein ungeniertes Spielen rund um die Uhr ist möglich – und das sogar im Mantel der Anonymität, wie sie das Internet erlaubt. Hier liegt schon eines der größten Probleme, denn genau jene Anonymität erleichtert es, gefährliches Spielverhalten sowohl leichter als auch erfolgreicher zu verheimlichen. Hinzu kommt, dass der Überblick über das eingesetzte Geld geringer als beim persönlichen Besuch im Casino ausfällt: Die Zahlen auf dem Bildschirm wirken weniger verbindlich als die echten Geldscheine oder Jetons in der Hand. Beide Aspekte könnten die Suchtgefahr erhöhen. Zu guter Letzt verschwimmt die Grenze zwischen Freizeitaktivität und Sucht in der schillernden Online-Glücksspielwelt bedeutend leichter. Was also tun?

Nein zur Spielsucht dank Spielersperren

Ein erfolgreiches Mittel zur Eindämmung der Spielsucht: Casino Sperre. Bei der Spielersperrung werden gezielt jene Personen vom Glücksspiel ausgeschlossen, die durch ein gefährliches Spielverhalten auffallen. Diese Sperren sind in manchen Ländern vorgeschrieben und entweder zeitlich begrenzt oder dauerhaft. Ein Manko gibt es allerdings: Schlupflöcher. Durch den leichten Zugang können gesperrte Spieler oftmals einfach ein neues Konto auf einer illegalen Spieleplattform eröffnen. Deswegen braucht es eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Glücksspielanbietern und den dafür zuständigen Behörden, um die Spielersperren wirksamer zu gestalten.

Bildquelle: Rami Al-zayat / Unsplash

Die Hardware macht es möglich

Der Computer gehört schon seit einiger Zeit zur Standardausstattung vieler Privathaushalte. Doch erst die Tablets und Smartphones machen den flexiblen Zugang zu den virtuellen Casinos von überall aus möglich. Ob vom Sofa, vom Büro oder vom Auto – die ständige Verfügbarkeit erhöht die Versuchung, jederzeit und überall zu spielen. Eine Teufelsspirale bei Spielsüchtigen, die dadurch oftmals die Kontrolle über ihr Spielverhalten verlieren. Hinzu kommt die Technik der Livestreams, wodurch die Spieler in Echtzeit mit realen Croupiers und anderen Mitspielern an Spielerunden teilnehmen können. Je authentischer das Spielerlebnis wird, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, schleichend ein krankes Spielverhalten zu entwickeln. Insbesondere für Menschen, die bereits anfällig für Spielsucht sind, ist das mobile Glücksspiel per Browser oder App ein gefährlicher Anreiz.

Prävention durch Information

Glücksspiele sind immer leichter zugänglich, und um gegen diese anzugehen, müssen auch die Informationen rund um ihre Gefahren zugänglicher werden. Prävention ist hier das Stichwort. Hierbei liegen zunächst die Glücksspielanbieter selbst in die Verantwortung. Aufklärungskampagnen und Schulungen verdeutlichen ihnen die Risiken und regen dazu an, Schutzmaßnahmen für die Kunden zu ergreifen. Darüber hinaus ist der Ausbau von Beratungsstellen und Therapieangeboten für Betroffene hilfreich. Spezielle Ansprechpartner helfen bei der Bewältigung der Sucht. Darüber hinaus bieten sie Unterstützung für diejenigen, die noch keine behandlungsbedürftige Sucht entwickelt haben, aber nach eigenem Ermessen gefährdet sind. Im Gesamten steht bei dem Kampf gegen die Spielsucht im Zeitalter des digitalen Glücksspiels die aktive und umfassende Förderung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Glücksspielen im Fokus. – Bei den Spielern als auch bei den Anbietern der entsprechenden Webseiten.

Eike Sagawe

Test-Redakteur

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