Intel entwirft mobile Plattform für Krankenhäuser

(Auszug aus der Pressemitteilung)

Feldkirchen, den 27. September 2006 – Intel hat eine mobile Plattform entwickelt, um die tägliche Arbeit von Ärzten und Krankenschwestern einfacher und effizienter zu machen. Louis Burns, Vice President und General Manager der Digital Health Group bei Intel, stellte die Lösung auf dem Intel Develop Forum (IDF) vor. Die Entwicklerkonferenz findet vom 26. bis 28. September in San Franscisco statt.

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In die Entwicklung der mobilen Klinik-Plattform flossen die Ergebnisse von Studien über den Arbeitsablauf in Krankenhäusern, die Befragung von Krankenschwestern und Ärzten und ethnographische Forschungen ein. Letztere wurden unter Krankenschwestern durchgeführt, die am „El Camino Hospital“ im kalifornischen Mountain View arbeiten. Die Plattform soll die Sicherheit der Patienten erhöhen, Fehler bei der Dosierung von Medikamenten reduzieren und die Arbeitsbelastung der Krankenhausmitarbeiter verringern.

In der Plattform hat Intel verschiedene Funktionen und Technologien integriert. Dazu gehört neben einem Schutzgehäuse, das einfach mit Desinfektionsmittel abgewischt werden kann, auch eine wasserabweisende Abdeckung. Ergonomische Funktionen wie ein integrierter Handgriff und geringes Gewicht erleichtern die Handhabung, dank RFID-Technologie ist die schnelle Erkennung von Anwender und Patient möglich. Mit dem Barcode-Scanner lassen sich Fehler bei der Medikamenten-Verabreichung reduzieren, und eine Digitalkamera sorgt für genauere Aufzeichnungen von Krankenakten und Krankenverlauf. Die medizinischen Messdaten des Patienten lassen sich mittels Bluetooth-Technologie direkt aufzeichnen. Und während sich das Gerät in der Docking-Station befindet, können die Batterien ausgetauscht werden – so ist das Gerät während der ganzen Schicht der Mitarbeiter einsatzbereit. Zudem ist die drahtlose Anbindung an elektronische Aufzeichnungssysteme aus dem medizinischen Bereich gewährleistet.

Ausbau des Engagements
Louis Burns, Vice President und General Manager der Digital Health Group bei Intel, erklärt: „Um die Qualität der Dienstleistungen und die Arbeitsabläufe zu verbessern, kommt es vor allem darauf an, dass die Informationen dort zur Verfügung stehen, wo die Entscheidungen getroffen werden – und das ist meist direkt am Krankenbett. Die Plattform wurde daher in Zusammenarbeit mit denjenigen Menschen entworfen, die auf aktuelle Aufzeichnungen zugreifen müssen. Denn sie müssen in der Lage sein, den Zustand des Patienten in Echtzeit zu dokumentieren.“

Intel wird daher zum einen seine ethnographischen Forschungen in Kliniken und Krankenhäusern weltweit fortsetzen, zum anderen mit System-Herstellern (OEMs) und Software-Entwicklern zusammenarbeiten. Ziel ist neben der Entwicklung mobiler Klinik-Produkte die weitere Verbesserung von Anwendungen, die auf diese Produkte abgestimmt sind.

Zusammenarbeit mit Motion Computing
Der Hersteller, mit dem Intel hier vorwiegend kooperieren wird, ist Motion Computing. Der weltweit führende Anbieter von Slate-Tablet-PCs entwickelt Tablet-PCs für spezielle vertikale Branchen wie das Gesundheitswesen, staatliche Einrichtungen sowie Außendienst und Vertrieb. Dabei konzentriert sich das Unternehmen vorwiegend auf den Healthcare-Sektor, der fast die Hälfte des Geschäfts ausmacht. Motion Computing wird die ersten Produkte auf Basis von Intels mobiler Klinik-Plattform in der ersten Jahreshälfte 2007 vorstellen.

„Motion wird als erstes Unternehmen mit Intel zusammenarbeiten, um diese Geräteklasse auf den Markt zu bringen“, ergänzt Scott Eckert, Chief Executive Officer bei Motion Computing. „Wir bieten schon seit langem Mobility-Produkte für das Gesundheitswesen an. Nun freuen wir uns darauf, mit unserer neuen Lösung den Gebrauch mobiler Technologien auch dem Krankenhauspersonal zu ermöglichen.“

Continua Health Alliance: Interoperabilität der Geräte steigern
„Die Bedeutung der Continua Health Alliance kann gar nicht hoch genug angesetzt werden“, erläutert Burns. „Die Anstrengungen, die die Mitglieder unternehmen, um die lange erwartete Gerätekompabilität in dieser Branche zu ermöglichen, wird die Pflegesituation aus Sicht von Patienten und Personal gleichermaßen verbessern.“

In einem Zwischenbericht über die Continua Health Alliance konnte Louis Burns Fortschritte verzeichnen. Das Bündnis umfasst alle Branchensegmente und wurde gegründet, um die Gerätekompabilität von Gesundheits- und Wellness-Geräten untereinander sicherzustellen – von einfachen Geräten wie Waagen und Laufbändern bis hin zu Blutdruckmanschetten und Blutzuckermessgeräten. Waren es bei der Gründung im Juni dieses Jahres noch 22 Mitglieder, stieg die Zahl der beteiligten Unternehmen inzwischen auf 55. Laut Burns wird das Bündnis technische Richtlinien für die Interoperabilität von Healthcare-Geräten Ende 2007 veröffentlichen. Consumer-Produkte, die das Continua-Logo tragen, sind voraussichtlich Anfang 2008 verfügbar.