Google Android nicht so offen wie gedacht

Partner müssen sich Googles Bedingungen beugen

Google bewirbt sein Betriebssystem Android als „offen“. Allerdings stimmt dies nich so ganz, wie einige Dokumente unterstreichen, die im Zuge eines Rechtsstreits mit Oracle an die Öffentlichkeit gelangt sind. Partner, welche die Suchmaschine Google, YouTube und Google Play nutzen wollen, müssen sich mehreren Richtlinien fügen. So müssen Hersteller Googles Suchmaschine als Standard-Einstellung setzen und zahlreiche Google-Apps vorinstallieren. Aufgrund der neuen Informationen schauen auch die Wettbewerbshüter der EU nun nochmals genauer hin.

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So könnte es sein, dass Google seine Stellung missbraucht und mit den Regelungen für Android dem Wettbewerb schadet. Mindestens entlarven die durchgesickerten, strikten Regelungen Googles Aussagen als Lippenbekenntnisse: „Einer der größten Vortile von Android liegt darin, dass das Betriebssystem den Wettbewerb auf jeder Ebene im mobilen Markt fördert. Dazu zählt auch die App-Entwicklung“, tönte Eric Schmidt noch 2011. Jene Aussagen widersprechen aber eindeutig den Anforderungen, die Google an Partner stellt.

Die Verträge, welche unter anderem HTC und Samsung mit Google abgeschlossen haben, stammen noch aus den Jahren 2011 und 2012. Google nutzt immer noch ähnliche Abkommen, die sich aber in Details unterscheiden könnten. Die Regelungen halten neben Google als Suchmaschinenanbieter die Installation von ca. einem Dutzend Google-Apps sowie Google Play auf dem Startbildschirm fest. Die Google-Apps müssen zudem quasi mit nur einer Touchscreen-Eingabe erreichbar sein. Dank der Regelungen sind die Apps von Konkurrenzanbietern natürlich stark benachteiligt. Analysten bestätigten aufgrund der neuen Informationen, dass Google aktiv den Wettbewerb in bestimmten Bereichen unterbinde.

Quelle: WallStreetJournal

André Westphal

Redakteur

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