ATI Chipsätze für den Athlon 64

Radeon Xpress 200 Chipsets mit PCI Express und Radeon X300 Grafik

Etwas später als eigentlich erwartet hat ATI Technologies heute seine Mainboard-Chipsätze für AMD64 Prozessoren und den PCI Express Bus vorgestellt. Den bislang unter dem Codenamen RS480 bekannten Chipset gibt es in zwei Varianten: als diskreten Chipsatz “Radeon Xpress 200P“ und mit integrierter Grafik als “Radeon Xpress 200G“. Bei letztgenanntem Chipset sorgt der im Juni eingeführte, DirectX9-kompatible Radeon X300 Grafikchip für die Pixelbeschleunigung

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Der Grafikteil des Radeon Xpress 200G Chipsatzes ist mit vier Pixel-Pipelines ausgestattet und soll mit einer Taktfrequenz von 300 MHz laufen. Das ist nur etwas weniger als die Radeon X300 Grafikkarten, bei denen der Grafikchip mit 325 MHz getaktet ist.
Die Implementierung des Grafikspeichers bleibt dem Mainboard-Hersteller überlassen. Es kann der Hauptspeicher des Systems verwendet werden, aber auch spezieller Grafikspeicher oder die Kombination aus diesen Varianten ist möglich.
ss Beim Einsatz einer PCI-E Grafikkarte muss die integrierte Grafik des Radeon Xpress 200G übrigens nicht abgeschaltet werden, sondern kann auch parallel zur Grafikkarte einen eigenen Monitor ansteuern. Da der RS480 auch Dual-VGA über einen DVI- und einen VGA-Anschluss unterstützt, kann man mit einer Dual-View-fähigen Grafikkarte sogar bis zu vier Bildschirme gleichzeitig betreiben! Die Einstellung erfolgt dabei über den Catalyst Treiber, der wie gewohnt auch diese Chipsätze unterstützen wird.
Ein Feature wie nVidia SLI mit dem parallelen Betrieb von zwei PCI Express Grafikkarten – wie es der nForce4 SLI Chipsatz bietet – beherrscht die Radeon Xpress 200 Serie nicht. Auf Anfrage bestätigte ATI aber, dass man derzeit mit einer solchen Technologie experimentiere. Vielleicht gibt es gegen Ende diesen Jahres noch Neuigkeiten in dieser Hinsicht.
Weitere Features der Radeon Xpress 200 Chipsätze sind: bis zu acht USB 2.0 Ports, bis zu vier Serial-ATA und zwei Parallel-ATA Ports, RAID 0,1 und AC97 Audio. Je nach Prozessor bzw. CPU-Sockel (754 oder 939) kann der RS480 Single-Channel oder Dual-Channel DDR SDRAM ansteuern. “Native Command Queuing“ (NCQ) zur Optimierung von Festplattenzugriffen, wie sie z.B. die Maxtor MaxLine III Platten bieten, unterstützt ATI noch nicht. Dies soll erst in einer zukünftigen Generation implementiert werden.

Konkurrent nVidia hatte zwar schon Mitte Oktober seine nForce4 Chipsätze für AMD64 Prozessoren und PCI Express vorgestellt, aber trotzdem ist ATI nach eigenen Angaben der erste Anbieter von Chipsets mit PCI-E für den Athlon 64. Radeon Xpress 200G und 200P wurden nämlich bereits seit einiger Zeit an die Mainboard-Hersteller ausgeliefert. Entsprechende Platinen sollen deshalb ab sofort erhältlich sein, während Mainboards mit dem nForce4 oder dem VIA K8T890 wohl noch ein wenig auf sich warten lassen.

Mainboard mit ATI Radeon Xpress 200 Chipsatz
Aufbau des ATI RS480 Chipset
Surroundview mit ATI RS480

Quelle: E-Mail

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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