(Auszug aus der Pressemitteilung)
Santa Clara/Feldkirchen, den 28. Juni 2006 – Intel wird seine Kommunikations- und Anwendungsprozessor-Sparte an die Marvell Technology Group verkaufen. Der Kaufpreis beträgt 600 Millionen US-Dollar und beinhaltet darüber hinaus die Übernahme bestimmter Verbindlichkeiten durch Marvell. Ein entsprechendes Abkommen haben die beiden Unternehmen gestern unterzeichnet. Durch den geplanten Kauf übernimmt Marvell eine starke Präsenz im wachsenden Markt für Prozessoren, die in Handhelds verwendet werden. Intel ermöglicht dieser Schritt zudem, seine Investitionen auf die Kerngeschäfte zu konzentrieren. Dazu gehören neben hochleistungsfähigen, Strom sparenden Prozessoren, die auf der Intel-Architektur basieren, auch neu entstehende Technologien für Mobilcomputer wie drahtlose Wi-Fi und WiMAX-Breitband Technologien. Die Transaktion, die voraussichtlich in vier bis fünf Monaten abgeschlossen sein wird, hängt noch von der behördlichen Prüfung sowie anderen üblichen Bedingungen bei Vertragsabschluss ab.
Intels Kommunikations- und Anwendungsprozessor-Sparte entwickelt und vermarktet Prozessoren für tragbare Geräte wie Smartphones und Personal Digital Assistants (PDAs). Zu den auf Intel XScale Technology basierenden Prozessoren gehört unter anderem der Intel PXA9xx Mobilfunk-Prozessor (Codename „Hermon“). Dieser findet Verwendung in Blackberry-Modellen des Typs 8700 von Research in Motion (RIM). Der Intel PXA27x Anwendungs-Prozessor (Codename „Bulverde“) kommt unter anderem im Palm Treo Smart Phone und dem Motorola Q zum Einsatz.
Weiterer Ausbau bestehender Verbindungen
„In den vergangenen sechs Jahren haben Marvell und Intel eine starke und überzeugende Geschäftsbeziehung aufgebaut“, erläutert Dr. Sehat Sutardja, Chairman, President und CEO bei Marvell. „Deshalb freuen wir uns auf die enge Zusammenarbeit mit Intel beim Übergang dieses Geschäftsbereichs zu Marvell. Dieser Schritt bietet Marvell die große Chance, im Markt für Mobiltelefone und Unterhaltungselektronik langfristig eine führende Stellung einzunehmen.“
Sean Maloney, Executive Vice President und General Manager der Mobility Group bei Intel, ergänzt: „Intel hat mit diesem Bereich in den vergangenen Jahren wichtige Kunden gewonnen und kann hier auf überzeugende Fortschritte zurückblicken. Die Kommunikations- und Anwendungsprozessor-Sparte ist gut auf dem Markt positioniert. Unserer Meinung nach passt sie mit ihren Aktiva genau in das Konzept von Marvell. Wir können auf eine lange und enge Zusammenarbeit zurückblicken und glauben, dass Marvell das Geschäft weiter auszubauen und gleichzeitig die Kundenanforderungen erfüllen kann.“
Die knapp 1.400 Mitarbeiter von Intels Kommunikations- und Anwendungsprozessor-Sparte sind mit unterschiedlichsten Aufgaben betraut: Dazu zählen neben Konstruktion, Produkttest und -Prüfung auch das operative Geschäft und Marketing. Die überwiegende Mehrheit dieser Mitarbeiter wird voraussichtlich von Marvell übernommen.
Intel weiterhin im Handheld-Markt präsent
Derzeit ist geplant, Intel den gesamten Kaufpreis in bar auszuzahlen. Dessen ungeachtet steht Intel die Option offen, bis zu 100 Millionen US-Dollar des gesamten Kaufbetrags von 600 Millionen US-Dollar in Stammaktien von Marvell zu erhalten. Nach Abschluss kann Marvell eine einmalige Gebühr für durch den Kauf übernommene Ausgaben für laufende Forschung und Entwicklung erheben. Die Höhe dieser möglicherweise anfallenden Gebühr wurde bislang noch nicht festgesetzt. Intel wird sich zu einem späteren Zeitpunkt zu den finanziellen Auswirkungen der Transaktion äußern.
Intel beabsichtigt, nach Abschluss der Transaktion auch weiterhin Produkte herzustellen, die derzeit durch diese Geschäftssparte angeboten werden und die für Handhelds und Embedded-Applications verwendet werden. Dies gilt auch für Produkte, die für den Einbau in zukünftigen Geräten gedacht sind. Diese Absprache gilt voraussichtlich auch für die Zeitspanne, in der Marvell andere Ressourcen zur Herstellung überprüft. Intel und Marvell gehen davon aus, dass es durch diesen geplanten Verkauf zu keinerlei Unterbrechungen kommt, was das Angebot diesern Produkte angeht.
Der geplante Verkauf hat keinerlei Auswirkungen auf andere Intel-Geschäftsbereiche in den Netzwerk- und Speicher-Segmenten, die auch weiterhin ARM-basierte Intel XScale Prozessoren verwenden werden. Diese Intel-Bereiche sind auch zukünftig in der Lage, das Chip-Design direkt von ARM Holdings PLC zu lizenzieren und das Design nach ihren Wünschen anzupassen.
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