Raubkopieren hängt mit dem Lebensalter zusammen

Neue Studie der FH-Köln sucht nach Ursachen

Eine neue Studie der FH-Köln hat abermals eine Korrelation zwischen Raubkopieren und steigendem Lebensalter nachgewiesen: Das bedeutet, je älter die Menschen sind, desto weniger geben sie sich in der Regel der Beschaffung und Verbreitung illegaler Raubkopien von Musik, Filmen und Spielen hin. Ob ein kausaler Zusammenhang besteht, blieb bisher offen. Prof. Dr. Frank Linde vom Institut für Informationswissenschaft der Fachhochschule Köln hat im Rahmen seiner Studie nach kausalen Ursachen gefahndet und herausgefunden, dass besonders der Einstieg ins Berufsleben die Bereitschaft zum Schwarzkopieren senkt.

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Technische Fähigkeiten, Kenntnisse der Rechtslage oder das Einkommen scheinen dagegen laut der Studie von Linde keinerlei Einfluss zu haben: Das bedeutet, egal ob technisch / juristisch versiert bzw. arm oder reich – Raubkopien bleiben gleich attraktiv. Dagegen erklärt Linde: „Unsere Untersuchung hat ergeben, dass besonders Menschen in einer höheren beruflichen Position weniger schwarzkopieren. Dies liegt vermutlich daran, dass für sie der Reputationsverlust oder eine drohende Bestrafung schwerer wiegen, als für Menschen in geringeren Positionen. Zudem konnten wir nachweisen: Je älter man ist, desto mehr Zeit wird für den Beruf aufgewandt und desto weniger wird illegal heruntergeladen.“ Als weitere Einflussfaktoren nennt Linde moralisches Bewusstsein, Religiösität, soziale Normen und auch das Geschlecht.

Insgesamt wurden im Rahmen der Studie zum Zusammenhang zwischen Alter und Raubkopien 719 Menschen befragt – es lagen allerdings nur 344 vollständig ausgefüllte Fragebögen vor. Nachlesbar ist das Ergebnis auch online hier.

Quelle: FH-Köln

André Westphal

Redakteur

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