So, oder so ähnlich könnte in ferner Zukunft eine Frage lauten :). Nun mal im Ernst, heutige Prozessoren bestehen bekanntlich aus Silizium. Doch das könnte sich bald ändern, Augsburger Wissenschaftlern ist es gelungen Chips aus Diamanten herzustellen. Jetzt denkt sich der ein oder andere, Diamanten = elektrisch leitend? Nun, der reine Diamant besitzt diese Eigenschaft natürlich nicht.
Wenn man ihn aber mit Bor oder Stickstoff dotiert, entwickelt er sehr gute Halbleitereigenschaften. Die Vorteile sind erstens eine noch kleinere Herstellungstechnologie und zweitens eine höhere Betriebstemperatur. Silizium kann bis ca. 150°C eingesetzt werden, mit dem Diamantchip sollen Temperaturen von bis zu 500°C! erreicht werden.
Der Herstellungsprozess dieser Chips ist folgender:
Durch eine chemische Dampfbeschichtung enstehen
dünne Filme aus kristallinen Diamanten. Auf einer Oberfläche lagert sich der kohlenstoffreiche Dampf (z.B. Methangas) ab, welcher den Film bildet. Geschieht dies auf einem anderen Material als auf einem Diamant, wird der Stromfluss in dem Film durch entstehende Korngrenzen blockiert. Diese Grenzen galt es also zu reduzieren, was den Mitarbeitern der Uni Augsburg gelungen ist. Das neue Trägermaterial ist Iridium, bei einer Filmdicke von 34µm entstanden dort kristalline Bereiche.
Naja, diese Technologie steht natürlich noch ganz am Anfang. Wenn es aber wirklich gelingen sollte, hier weiter Erfolge zu verzeichnen ist dies eine sehr interessante Geschichte. Vor allem wenn man sich überlegt, dass die Probleme bei den heutigen Prozessoren meist an der nicht abgeführten Hitze enstehen. Wenn nun aber die Chips aus einem Material sind, welches mehr als dreimal so warm werden kann …
Quelle: Heise News
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