MR Big Tower – schwarz, gedämmt, geregelt - Seite 4

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Hardwareeinbau und Test

Der Hardwareeinbau geht leicht von der Hand. Durch den herausnehmbaren Mainboardschlitten ist die Hauptplatine schnell montiert. Zeitaufwändiges Schrauben in einem kleinen und engen Tower bleibt dem User erspart. Auch hat ein Mainboardschlitten den Vorteil, dass nachträgliche Änderungen beim Einbau nicht den kompletten Ausbau des Mainboards nach sich ziehen. Ein CPU-Wechsel erfordert so weniger als die sonst übliche Zeit.
Ist man von Chieftech-Towern durch die leicht zu öffnenden Türen verwöhnt, tut man sich bei gewöhnlichen Towern wie diesem etwas schwer. Besonders die rechte Seitentür lässt sich relativ schwer schließen.
Der Festplatteneinbau geht dagegen wie erwartet leicht von der Hand. Der Käfig kann zusätzlich mit einer Schraube fixiert werden. Dies empfiehlt sich, wenn man die Vibration der Festplatten senken möchte. Beim Einbau der 5.25″ Laufwerke muss man wieder etwas mehr schrauben. Ein praktisches Schienensystem wie beim CS-Tower würde dies deutlich vereinfachen.
Die beiden Papst Lüfter sind bereits eingebaut, also muss lediglich noch das Vario Set angebracht werden. Den Temperatursensor bringen wir an der Mittelstrebe an. Die „Black Box“ kann beliebig im Gehäuse platziert werden, da alle vorhandenen Kabel ausreichend lang sind.
Nachdem alle Hardware ordnungsgemäß eingebaut ist, wollen wir uns dem ausführlichen Test des Gehäuses widmen. Als Netzteil verwenden wir wieder das Enermax in der „ichbinleise Edition“, welches bereits beim Test des CS-601 Vario Editio gute Dienste leistete.
Das Netzteil hat eine Nennleistung von 353 Watt. Es besitzt ein Doppellüftersystem, welches aus einem 80x80mm großen und einem 92x92mm großen Lüfter besteht. Einer von beiden befindet sich wie üblich an der Rückseite und zusätzlich einer auf der Unterseite. Letzterer soll einer besseren Kühlung der CPU dienen.
Als ganz besonderes Extra besitzt das Netzteil ein Drehpotentiometer, mit dem die Lüftergeschwindigkeit des 80x80mm Lüfters geregelt werden kann. So kann man den Lärm durch Drosseln des Lüfters leicht reduzieren. Bei Bedarf (beispielsweise durch eine höhere Raumtemperatur) kann diese aber auch wieder erhöht werden. Es bleibt deutlich mehr Spielraum als bei herkömmlichen Low Noise Netzteilen, die lediglich leise Lüfter besitzen, aber nicht regelbar sind. Für Mainboards, die dies unterstützen, besitzt das Netzteil außerdem eine Drehzahlkontrolle. Optisch hebt es sich durch seine vergoldeten Lüftergitter deutlich von anderen Massenprodukten ab.



Enermax „ichbinleise“ Edition

Als CPU-Lüfter dient uns wieder der gleiche, wie er auch beim Fong Kai FK320 und der CS-601 Vario Edition verwendet wurde.
Als erstes lassen wir die beiden Papst Lüfter noch außer Betrieb. Als Entlüfter dienen jetzt lediglich die beiden Lüfter des Netzteils. Bei geschlossenem Gehäuse ist das Betriebsgeräusch angenehm ruhig.
Drosselt man den Lüfter des Enermax Netzteils komplett, so ist dieses kaum mehr hörbar. Das wirkt sich natürlich nochmals sehr positiv auf das Gesamtergebnis aus.
Unser erster, subjektiver Eindruck des Gehäuses ist sogar ein kleines Stück besser als beim CS-601 Tower bei gleichen Bedingungen. Zwar ist dieses Gehäuse an einigen Stellen nicht so perfekt gedämmt wie der CS-601 Tower, jedoch scheint seine Größe einen positiven Einfluss auf die Geräuschentwicklung zu haben. Der Schall hat hier einen größeren Raum, in dem er verteilt wird, bevor er auf die Dämmmattenset stößt. Vom CPU-Lüfter ist nur noch ein leises Summen zu hören und auch die Festplattengeräusche sind zum größten Teil verstummt.
Nun nehmen wir die beiden Papst Lüfter in Betrieb, indem wir sie an die Vario Regelung anschließen. Der Lüfter des Netzteils bleibt noch gedrosselt. Anfangs stellen wir die maximal ansteuerbare Drehzahl auf die kleinste Stufe. Hierzu muss man einen kleinen Schraubenzieher verwenden. Das ist etwas umständlich, besonders weil das Drehpotentiometer hierfür keine Skalierung besitzt. Wünschenswert wäre vielleicht ein kleiner, externer Knopf um die Drehzahl der Lüfter bei Temperaturerhöhung einzustellen.
Wir lassen den Computer eine Weile in Betrieb, damit er seine maximale Betriebstemperatur erreicht. Die Lüfter drehen relativ langsam und sind somit verhältnismäßig leise. Das Gesamtergebnis leidet so gut wie gar nicht unter den zusätzlich in Betrieb genommenen Lüftern. Allerdings ist die Drehzahl sehr gering, was sich wiederum in einem eher schlechten Belüftungsergebnis zeigt.
Erhöhen wir die maximal erreichbare Drehzahl der Lüfter, drehen sich diese ein ganzes Stück schneller und kommen etwa zwei bei 7 Volt betriebenen Lüftern gleich. Dies liegt an der relativ niedrigen Systemtemperatur. Sollte diese ansteigen, so bieten die Lüfter natürlich noch mehr Reserven. Das Betriebsgeräusch ist etwas angestiegen, aber immer noch auffällig leise. Dies war unter diesen Umständen weder beim CS-601 Gehäuse noch beim Fong Kai FK320 Gehäuse der Fall. Allerdings sollte man bedenken, dass im CS-601 Tower auch fünf Papst Lüfter vorhanden sind. Dadurch wird das sehr gute Ergebnis des Big Towers etwas relativiert. Trotzdem liegt der MRcomputertechnik Big Tower unserer Meinung nach immer noch vor dem Fong Kai FK320 Gehäuse.
Erhöht man die Drehzahl des Lüfters im Netzteil, so steigt der Geräuschpegel wieder etwas an. Läuft er bei maximaler Leistung, ist das Betriebsgeräusch zwar immer noch relativ leise, aber nicht mehr ganz so überzeugend wie bei gedrosseltem Lüfter im Netzteil.
Insgesamt ist das Ergebnis jedoch sehr überzeugend. Das Gehäuse fängt den Schall trotz teilweise leicht mangelhafter Dämmung sehr gut ab. Durch das temperaturgesteuerte Vario Set mit den beiden Papst Lüftern bietet sich eine zusätzliche und leise Belüftungsmöglichkeit.




Tower mit eingebauter Hardware

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