
Gestern kündigte SiS die baldige Auslieferung des SiS R659 Chipsatzes an. Der R659 ist für Pentium 4 Prozessoren mit FSB400, FSB533 und FSB800 geeignet. Im Gegensatz zu allen anderen Chipsätzen für FSB800 setzt er jedoch nicht auf DDR-RAM, sondern RDRAM. Der letzte halbwegs weit verbreitete Chipsatz für RDRAM war der i850E, der jedoch nur für Prozessoren mit FSB533 geeignet und zudem schon technisch veraltet war. Der aktuellere SiS R658 scheiterte aufgrund der verspäteten Markteinführung und schwacher Performance. ABIT als einziger Hersteller eines entsprechenden Mainboards brachte das Produkt nie auf den Markt – angeblich wegen BIOS-Problemen.
Der R659 verspätete sich zwar auch um ein Quartal, dürfte aber eine weitaus bessere Performance bieten als sein Vorgänger. Denn er bindet den Speicher über vier Kanäle an. Bisherige Chips brachten es nur auf zwei Kanäle.
Bereits beim Einsatz von PC800 erreicht der Chipsatz die Speicherbandbreite, die für Prozessoren mit FSB800 vonnöten ist. Doch bei PC800 ist noch lange nicht Schluss. PC1066 ist bereits seit gut 18 Monaten in der Massenfertigung und PC1200 seit kurzem verfügbar.
Unterstützte der Vorgänger noch 4i RDRAM, ist davon beim R659 nicht mehr die Rede. 4i war von Samsung mit dem Ziel entwickelt worden, die Fertigungskosten in etwa auf das Niveau von SDRAM zu senken. Mit dem Preis ging aber auch die Speicherbandbreite bergab, im Durchschnitt um 6,5% laut Rambus.
Ob Mainboards auf Basis des R659 erscheinen werden, ist fraglich. Im LowCost-Bereich hat der Chip sowieso nichts zu melden. Der HighPerformance-Bereich, in dem vergleichsweise wenig Mainboards verkauft werden, ist fest in der Hand des i875P und i865PE. Schwer vorstellbar, dass ein Hersteller Mainboards für Speicher produzieren will, der seit gut einem Jahr vom Markt verschwunden ist.
Besitzer von teuren PC800 oder PC1066 RIMMs mit 16 Bit Interface sollten sich auch nicht zu früh freuen. Dass sie den Speicher für Mainboards mit R659 behalten können, ist wenig wahrscheinlich. Vielmehr würden die Mainboardhersteller RIMMs für Module mit 32 oder 64 Bit Interface nutzen. Von denen müssen nur zwei bzw. ein Modul gesteckt werden, um volle Performance zu erhalten. Bei Modulen mit 16 Bit Interface wären ganze vier nötig.
Der R659 ist übrigens mitnichten das einzige aktuelle Produkt, das auf RDRAM setzt. Hewlett-Packard verwendet für die eigenen Alpha-Server RDRAM.
Intels E8870 Chipsatz für den Itanium 2 nutzt zwar nicht direkt RDRAM, aber immerhin das Rambus Signal Level (RSL) zur Anbindung der Speichercontroller.
Und mit Sonys Playstation 2 wird RDRAM seit Jahren millionenfach unter die Leute gebracht.
Quelle: Pressemitteilung
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