Grafikkarte und Treiber
Bei den AGP-Versionen der GeForce 6600 Grafikkarten werden die gleichen NV43 Grafikchips verwendet wie auf den Modellen für PCI Express. Zur Kommunikation mit dem Bus müssen die Signale allerdings übersetzt werden, weil der PCI-E hier eine andere “Sprache spricht“. Deshalb kommt auf der GeForce 6600 (GT) AGP die “High Speed Interconnect“ Bridge von nVidia zum Einsatz, die sowohl AGP-Signale in PCI-E als auch umgekehrt transferieren kann.
Die HSI-Bridge versteckt sich unter dem kleinen schwarzen Passiv-Kühler oberhalb der AGP-Anschlussleiste.
Aufgrund der HSI-Bridge bzw. deren Kühler sitzt der Kühlkörper des Grafikchips in etwas ungewöhnlicher Form auf der Platine, nämlich um 45 Grad gedreht.
Der Referenzkühler ist – wie leider bei Referenzmodellen von nVidia in letzter Zeit üblich – relativ laut, deshalb kann man nur hoffen, dass die Hersteller eigene und leisere Lösungen implementieren werden. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass man damit nicht unbedingt rechnen kann.
Ansonsten ist noch auffällig, dass die GeForce 6600 GT AGP einen Extra-Stromanschluss benötigt. Die PCI Express Variante kann darauf verzichten, weil über diesen Bus eine höhere Versorgungsspannung geliefert wird.
Die Treiber-Einstellungen einer GeForce 6600 Grafikkarte zeigen ein neues Feature für nVidia Grafikkarte dieser Klasse: 16-fach anisotropische Filterung. Bislang war hier bei 8x Schluss. Ob dies allerdings praktische Bedeutung hat, sei mal dahingestellt. Die Leistung einer 200-Euro-Grafikkarte dürfte in vielen Fällen und besonders in modernen Spielen dafür nicht ausreichend sein.
Eine kleine Überraschung erwartete uns bei den Taktraten.
Die GeForce 6600 GT für AGP besitzt zumindest beim Referenzmodell einen niedrigeren Speichertakt als die PCI Express Version. Statt 500 MHz war das Testmodell standard-mäßig mit 450 MHz getaktet.
Auf Nachfrage von Hartware.net erklärte nVidia dies mit dem Technikmuster-Status der Karte. Die Grafikkartenhersteller dürften bei ihren Design durchaus höhere Taktraten verwenden.
Man muss also abwarten, welche Frequenzen die Anbieter wählen werden. Auf dem Referenzmodell waren jedenfalls für bis zu 500 MHz Speichertakt ausgelegte Speicherbausteine mit 2.0ns Zugriffszeit verbaut. Trotzdem haben wir es bei den Vorgaben von nVidia belassen, da sich die meisten Grafikkartenhersteller voraussichtlich daran halten werden.
Aufgrund der RAM-Chips mit 2.0ns Zugriffszeit und vermutlich auch aufgrund der 110nm Fertigung des Grafikchips konnte das Referenzmodell der GeForce 6600 GT AGP noch gut übertaktet werden. Der ForceWare Treiber selbst gibt als “optimale Taktfrequenzen“ immerhin 581/530 MHz an – 16% bzw. 18% über dem Standard von 500/450 MHz.
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