Im Herbst letzten Jahres war AMD noch auf dem Weg der Besserung bzw. in Richtung Gewinnzone, aber die sinkende Nachfrage aufgrund der globalen Wirtschaftskrise haben dem Chiphersteller einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im vierten Quartal 2008 ging der Umsatz im Vergleich zum dritten Quartal um 35 % und gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres um 33 % zurück. Mit 1,162 Milliarden US-Dollar lag er so niedrig wie zuletzt 2003.
Die Verluste von AMD im vierten Quartal übersteigen mit 1,424 Milliarden US-Dollar sogar den Umsatz. Im dritten Quartal lag der Nettoverlust noch bei nur $67 Mio. Allerdings war das Ergebnis unter dem Stich im vierten Quartal des Vorjahres noch schlechter. 2007 wurde mit einem Quartalsverlust von $1,772 Mrd. abgeschlossen.
Im Jahresvergleich war 2008 insgesamt etwas besser als 2007. Der Umsatz ging nur etwas zurück – von $5,858 Mrd. auf $5,808 Mrd., aber die roten Zahlen wurden ein wenig kleiner. Der Nettoverlust sank von $3,379 Mrd. auf $3,098 Mrd.
Mit Prozessoren erzielte AMD im vierten Quartal einen Umsatz von $873 Mio., mit Grafikchips $270 Mio. Sowohl die Erlöse als auch die Stückzahlen gingen im Vergleich zum dritten Quartal und zum vierten Quartal 2007 zurück. Auch der durchschnittliche Verkaufspreis bei den CPUs war niedriger, allerdings konnte AMD diesen bei den Grafikprodukten steigern, sprich: es wurde mehr von den etwas teureren Grafikkarten verkauft.
AMD will sich durch die schlechten Ergebnisse nicht von seinem Kurs abbringen lassen. „Wir sind nach wie vor auf die weitere Senkung des Break-Even-Points durch gezielte Maßnahmen wie Umstrukturierungen fokussiert“, meinte AMD-Chef Dirk Meyer. Die Ausgliederung der Produktion in „The Foundry Company“ mit Hilfe arabischer Investoren soll im Februar abgeschlossen werden. Zusamen mit Umstrukturierungsmaßnahmen sollen die Kosten soweit gesenkt werden, dass die Gewinnschwelle erreicht werden kann. Dirk Meyer sieht AMD „gut aufgestellt, wenn die weltweiten Märkte sich erholen“.
Wie Intel letzte Woche will auch AMD aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheite keine Prognose für das aktuell laufende erste Quartal 2009 abgeben. Man erwartet aber „einen Rückgang des Umsatzes im Vergleich zum vierten Quartal 2008“.
Hier der Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung bei AMD und Intel seit Anfang des vorletzten Jahres:
Quartal | Firma | Umsatz | Gewinn |
1.2006 | Intel | $8940 Mio | $1357 Mio |
AMD | $1330 Mio | $185 Mio | |
2.2006 | Intel | $8009 Mio | $885 Mio |
AMD | $1220 Mio | $89 Mio | |
3.2006 | Intel | $8739 Mio | $1301 Mio |
AMD | $1328 Mio | $119 Mio | |
4.2006 | Intel | $9694 Mio | $1501 Mio |
AMD | $1773 Mio | -$527 Mio | |
1.2007 | Intel | $8852 Mio | $1636 Mio |
AMD | $1233 Mio | -$611 Mio | |
2.2007 | Intel | $8680 Mio | $1278 Mio |
AMD | $1378 Mio | -$600 Mio | |
3.2007 | Intel | $10090 Mio | $1860 Mio |
AMD | $1632 Mio | -$396 Mio | |
4.2007 | Intel | $10712 Mio | $2271 Mio |
AMD | $1770 Mio | -$1772 Mio | |
1.2008 | Intel | $9673 Mio | $1443 Mio |
AMD | $1505 Mio | -$358 Mio | |
2.2008 | Intel | $9470 Mio | $1601 Mio |
AMD | $1349 Mio | -$1189 Mio | |
3.2008 | Intel | $10217 Mio | $2014 Mio |
AMD | $1776 Mio | -$67 Mio | |
4.2008 | Intel | $8226 Mio | $234 Mio |
AMD | $1162 Mio | -$1424 Mio |
Quelle: Pressemitteilung
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