US-Militär verbannt Datenträger

WikiLeaks erteilt offenbar eine Lektion

Durch die Plattform WikiLeaks sind zahlreiche interne Dokumente mit sensiblen Daten des US-Militärs an die Öffentlichkeit gelangt. Offenbar zieht man in Amerika daraus den Schluss, dass mobile Datenträger eine Gefahr darstellen: CDs, DVDs und USB-Laufwerke sollen ab sofort beim US-Militär streng verboten sein. Auf SIRPNET, das geheime Netzwerk des US-Verteidigungsministeriums, darf nun etwa bei der AirForce nicht mehr mit transportierbaren Datenträgern zugegriffen werden. Andere Abteilungen des Militärs sollen bald ähnliche Befehle erhalten.

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Man will noch weiter gehen und bei allen Computern, die im Militär-Netzwerk auf sensible Daten zugreifen können, die Fähigkeit deaktivieren auf CDs, Disketten, DVDs oder USB-Sticks zu schreiben.

Nicht alle Soldaten sind allerdings begeistert von den neuen Befehlen: Eine anonyme Quelle erklärt, dass viele PCs, die geheime Daten speichern, aus Sicherheitsgründen an kein Netzwerk angebunden sind. Aus diesem Grund kann man die Daten nur auf optischen Datenträgern, SD-Karten oder USB-Sticks von einem Rechner zum anderen übertragen. Hier muss man sich nun alternative Lösungen überlegen.

Die Festplatten-Sicherheitskopien laufen indes weiter wie gehabt. Zudem ist es nicht das erste Mal, dass herausnehmbare Datenträger beim US-Militär verbannt wurden: Vor zwei Jahren hatte das Militär Probleme mit einem Virus und ergriff ähnliche Maßnahmen, die man erst letzten Februar wieder aufgehoben hatte. Dies hatte offenbar auch den WikiLeaks-Informanten Tür und Tor geöffnet. Ob die neuen Sicherheitsmaßnahmen nun erfolgreich sind, kann nur die Zeit zeigen.

Quelle: Wired

André Westphal

Redakteur

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