Das deutsche Umweltbundesamt fordert ein Verbot für fest verbaute Akkus in mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets. Der Präsident des Bundesumweltamtes, Jochen Flasbarth, kritisiert, dass viele Hersteller nicht austauschbare Akkus verbauen, obwohl die Akkus generell Verschleißteile seien. Aus diesem Grund fordert Flasbarth ein Verbot für entsprechende Geräte, um den Verbrauch von Rohstoffen zu reduzieren und die potentielle Nutzbarkeit elektronischer Geräte zu verlängern. Denn nach zwei bis maximal drei Jahren gebe jeder Akku den Geist auf.
Leider lassen sich die Akkus in vielen populären Geräten, wie etwa auch den Apple iPads, aber nicht auswechseln. Sei der Akku also laut Flasbarth kaputt, müsse man auch ein neues Gerät kaufen. Das komme zwar dem jeweiligen Hersteller entgegen, nicht aber der Umwelt. Zwar gebe es theoretisch die Möglichkeit, sein Gerät an den Hersteller zu schicken, damit dieser den Akku tauscht, in der Regel stünden die Kosten dafür aber in keinem annehmbaren Verhältnis.
Viele Hersteller verteidigen fest verbaute Akkus damit, dass sie vermeintlich kompakter und kostengünstiger herzustellen seien. Auf diese Weise könne man die Preise der Produkte niedrig halten und das Design der Hardware besser gestalten. Ob diese Argumentation allerdings Sinn macht, ist fraglich: Auch im sehr dünnen Samsung Galaxy S III findet beispielsweise ein austauschbarer Akku mit für ein Smartphone verhältnismäßig hoher Kapazität Platz. Einige Firmen beweisen also, dass es durchaus geht. Auch Toshiba verbaut in den Tablets des Unternehmens austauschbare Akkus – auch wenn der Hersteller allerdings nicht offiziell darauf hinweist und das Aufschrauben des Gehäuses notwendig ist. Dell geht ebenfalls bei seinen Tablets für Geschäftskunden vorbildlich vor: Jene verfügen über austauschbare Akkus.
Auch wenn der Präsident des Bundesumweltamtes, Jochen Flasbarth, ein Verbot für Smartphones und Tablets mit fest verbauten Akkus fordert, ist allerdings fraglich, ob es dazu kommt. Eine derartige Insellösung in Deutschland würde vermutlich großflächige Konsequenzen haben und enorme Proteste seitens der Hersteller auslösen, die viele ihrer Produkte dann hierzulande nicht mehr auf den Markt bringen könnten.
Quelle: Frankfurter Rundschau
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