Benchmarks & Display
Das LG G4 nutzt ein LC-Display mit Quantum-Dot-Technik. Laut Hersteller hebt sich der Bildschirm von z.B. dem des G3 dadurch ab, dass durch die neue Technologie erhöhte Helligkeit bei identischem Stromverbrauch und verbesserte Kontraste möglich seien. Auch verbesserte Farbwiedergabe zählt zu den Merkmalen. Dabei habe man sich nach Angaben der Südkoreaner an den Standards der „Digital Cinema Initiative“ (DCI) orientiert und decke 98 % des durch sie festgelegten Farbraumes ab. Nun, das hört sich natürlich in der Theorie alles fein an. Doch wie sieht es in der Praxis aus?
Hier wagen wir zu sagen, dass dem Gros der Anwender der Unterschied nur auffallen dürfte, wenn sie direkt ein G3 zum Vergleich zur Hand haben. Ja, der Bildschirm des G4 ist großartig und dank der hohen Auflösung und wirklich fantastischen Farben in den Beispielvideos des Herstellers extrem beeindruckend. Allerdings verbleiben die Nachteile der LCD-Technik, welche Fans der Samsung Super AMOLEDs mit einem Achselzucken zurücklassen werden. So sind die Blickwinkel deutlich schlechter als etwa beim Samsung Galaxy S6 und auch die Kontraste sind zwar für einen LCD gut, kommen aber zwangsweise nicht an AMOLEDs heran.
Zudem missfällt uns im Test die automatische Helligkeitsregelung: Das G4 stellt den Bildschirm tendenziell etwas zu dunkel ein, so dass die Lesbarkeit zu wünschen übrig lässt, wenn man nicht manuell nachregelt.
In Videos wechselt das LG G4 zudem auf gesonderte Einstellungen: Wir hatten die Helligkeit draußen erhöht, um den Bildschirm erkennen zu können. Als wir ein Video starteten, sahen wir aber plötzlich nichts mehr, da das G4 auf die niedrigste Stufe schaltete. Das ist im Alltag etwas fummelig.
Summa summarum verfügt das LG G4 über ein exzellentes Display, das dem G3 in den Details klar überlegen ist. Doch die Verbesserungen sind für normale Anwender erst bei sehr genauem Hinsehen sichtbar. Trotz der „Quantum Dots“ handelt es sich eben nicht um einen Quantensprung.
In Benchmarks schlägt sich das LG G4 mit dem leistungsfähigen Qualcomm Snapdragon 808 sehr gut. Beispielsweise dürfen wir in AnTuTu 5.7.1 mit 64-bit 49957 Punkte vermelden. Weitere Einzelheiten lassen sich unserem Screenshot entnehmen. Damit spielt das G4 beispielsweise über den Meizu MX4 oder Samsung Galaxy Note 4.
Bei Qualcomms Vellamo sichert sich das LG G4 im Bereich Browser 3015 Punkte für Android Web View, 3979 Punkte für LGs eigenen Browser und 3977 Punkte für Google Chrome. Im Multicore-Test sind 2438 Punkte die Folge, während Metal mit seinen CPU- und GPU-Tests 2224 Punkte springen lässt – alles sehr respektable Ergebnisse.
Es geht weiter im bunten Reigen mit GFXBench 3.1.13. Hier erreicht das LG G4 schließlich in „Manhattan“ 347,9 bzw. 611,1 Frames (On- / Offscreen) unter ES 3.1. Bei „T-Rex“ sind es onscreen 1371 Frames und offscreen 1923 Frames. Spannenderweise sind diese Ergebnisse allesamt für ein High-End-Gerät eher durchschnittlich – das Tablet Google Nexus 9 kommt z. B. auf 1370 Frames in „Manhattan“ im Offscreen-Test.
Übrigens verhielt sich das LG G4 im neuen 3DMark ES 3.1 bzw. 3.0 „Slingshot“ auffällig – der Benchmark stürzte bei uns im Review jedes Mal mitten im Test ab, so dass wir leider keine Ergebnisse ermitteln konnten. In „Ice Storm Unlimited“ blieben derlei Sperenzchen zum Glück aus und das von uns erhobene Ergebnis beträgt 18533 Punkte. Auch hier dürfen wir dem LG G4 attestieren, zu den leistungsfähigsten Smartphones überhaupt zu zählen.
Zwischenergebnis: Das LG G4 bietet ein tolles Display – der erhoffte Vorstoß in völlig neue Welten der Bildqualität bleibt jedoch aus. In Benchmarks schneidet das Smartphone mit dem Qualcomm Snapdragon 808 ebenfalls würdig ab – sieht man von den beharrlichen Abstürzen von 3DMark ES 3.1 / 3.0 „Slingshot“ ab.
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