Asien-Handelskonflikt betrifft RAM & Flash

Exportbeschränkungen von Japan beeinträchtigen Speicherhersteller in Korea

Nicht nur zwischeen China und den USA gibt es Handelskonflikte. Letzte Woche hat Japan die Exporte nach Korea eingeschränkt. Dies betrifft u.a. die großen koreanischen Speicherhersteller Samsung und SK Hynix, die auf die Lieferung von Chemikalien aus Japan für ihre Fertigung von Displays sowie DRAM- und NAND-Flash-Speicher angewiesen sind.

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Die neuen Export-Bestimmungen in Japan sehen vor, dass die dortigen Hersteller für individuelle Lieferungen nach Südkorea nun eine Genehmigung det japanischen Behörden einholen müssen. Das könnte im Endeffekt mittel- und langfristig dazu führen, dass weltweit nicht mehr genug Speicher lieferbar sein wird, denn 70 Prozent aller DRAM- und 50 % aller NAND-Flash-Speicherprodukte werden in Südkorea produziert. Aktuell haben die koreanischen Hersteller noch genügend Vorräte für ein bis zwei Monate, aber die Export-Genehmigungen in Japan sollen rund drei Monate bis zur Erteilung dauern.

SK Hynix, der nach Umsätzen drittgrößte Speicherhersteller der Welt, erklärte bereits, dass man die Produktion stoppen müsste, sollte man nicht ausreichend Materialien bekommen. Samsung als Marktführer wollte sich noch nicht konkret dazu äußern, sagte aber, dass man die Situation genauer untersuche.

Japan ist nach Auskunft von Marktbeobachtern der mit Abstand größte Lieferant der für Bildschirme und Halbleiter wichtigen Chemikalien und soll 90 Prozent Marktanteile in diesem Bereich haben. Das betrifft nicht nur Android-Smartphones und iPhones sowie natürlich Computer-Komponenten und Notebooks, sondern auch Fernsehgeräte.

Sollte dieser Handelskonflikt andauern und nicht abgeschwächt oder aufgelöst werden, ist mit Lieferschwierigkeiten und steigenden Preisen von DRAM und Flash-Speicher zu rechnen.

Quelle: Nikkei Asian Review

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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