Praxistest
Zunächst der herbste Kritikpunkt am Tesvor S6 Turbo: Die App muss man leider aktuell als Katastrophe bezeichnen. Zwar funktioniert die Einrichtung reibungslos und flott, danach verziehen viele Nutzer, die bereits mit den Anwendungen von eufy, Xiaomi oder auch Ecovacs gearbeitet haben, aber mit Sicherheit das Gesicht.
In deutscher Sprache ist die App von Tesvor, welche sich „WeBack“ nennt, voll von Übersetzungsfehlern. Das erschwert es teilweise, Funktionen überhaupt richtig zuzuordnen. Es gibt mittlerweile auch eine zweite App, die schlichtweg „Tesvor“ heißt und ebenfalls die Steuerung des S6 Turbo ermöglichen soll. Uns war es aber leider trotz etlicher Versuche unmöglich, über die zweite App eine Verbindung zum Roboter herzustellen, sodass wir bei WeBack bleiben mussten.
Auch die Steuerung über den Google Assistant und Amazon Alexa, die Tesvor auch aktiv bewirbt, ist rudimentär: Der Nutzer kann über die digitalen Assistenten den Saugvorgang starten und beenden. Das war es aber auch schon.
Hat man sich nun durch die holprige App gewurschtelt und trotz der kruden Benennungen die Features gefunden, die man sucht, ergeben sich durchaus einige hilfreiche Optionen. So kann der Tesvor S6 Turbo dank seines Laser-Sensors detaillierte Karten erstellen. Auf denen könnt ihr ihn auch zur Zonenreinigung abkommandieren und auch virtuelle No-Go-Areale definieren. Letztere werden dann beim Saugen bzw. Wischen ausgespart.
Auch lassen sich in der App Zeitpläne anlegen und natürlich die Saugstärke regulieren. Ebenfalls könnt ihr den Saugroboter nochmal gesondert zur Eckenreinigung schicken. Das führt uns auch zu den Saugergebnissen, denn da muss eben entlang der Wand oder bei Ecken manchmal noch der Mensch ran und nachhelfen. Das ist aber bei anderen Saugrobotern auch der Fall. Generell sind die Saugergebnisse des Tevor S6 Turbo sonst sehr gut und liegen durchaus auf dem Niveau bekannterer Konkurrenten wie 360.
Allerdings ist der S6 Turbo beileibe kein Leisetreter, denn die angegebene Lautstärke von 58 db erreicht er nur im Eco-Modus. Wer sich denkt: „Viel hilft viel“ und den Saugroboter am liebsten auf höchster Stufe laufen lässt, der wird alle Haustiere und Mitbewohner mit Sicherheit rasch verscheuchen. Denn der Tesvor S6 Turbo protzt zwar mit hoher Saugleistung von 4000 pa, röhrt dann jedoch auch entsprechend los. Zumal der Saugroboter auch ein hochfrequentes Pfeifen auf „Maximal“ von sich gibt, welches leider auch vortrefflich einen Raum weiter auszumachen ist.
4000 pa – ein Argument für den Tesvor S6 Turbo, aber bemerkt man das in der Praxis? Auch der Dreame L10 Pro ist ein neuer Saugroboter, der mit dieser überdurchschnittlichen Saugleistung wirbt, sodass sich da wohl ein neuer Trend abzeichnet. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass die Saugergebnisse sehr gut sind, doch zwischen etwa einem 360 S6 Pro mit 2200 pa und einem Tesvor S6 Turbo mit 4000 pa liegen keine Welten. Eventuell saugt der Tesvor S6 Turbo im Zweifelsfall mal einen dicken Krümmel mehr auf, doch es fiel uns schwer hier signifikante Unterschiede auszumachen. Das spricht aber irgendwie auch für den Tesvor S6 Turbo, denn man kann es hier durchaus mit den Platzhirschen aus China aufnehmen, was nicht selbstverständlich ist.
Die Akkulaufzeit ist durch die erhöhte Saugleistung allerdings eher kurz geraten und liegt bei maximaler Stufe bei höchstens 90 Minuten. Was die Langlebigkeit betrifft, so können wir uns natürlich kein Urteil zum Tesvor S6 Turbo anmaßen, da ist die Qualität leider schwer einzuschätzen. Bei der Wischfunktion erhält der Hersteller von uns einen kleinen Bonuspunkt wegen des Komforts: Es liegt ein getrennter, zweiter Behälter bei, den man einfach einsetzt. Allerdings sind die Wischergebnisse aufgrund des fehlenden Drucks nur bei leichten Verschmutzungen gut.
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