Trend: Homespot Router

Im Markt für Internetzugänge gibt es einen neuen Trend: Homespots. Wie klassische Router eröffnen sie einen Internetzugriff über WLAN, nutzen aber nicht die typischen Zugangswege wie DSL oder Kabel, sondern die Mobilfunknetze der verschiedenen Provider. Lesen Sie mehr dazu, wie das funktioniert, wo es Sinn macht und wo die Grenzen liegen:

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So funktionieren die Homespots

Der Markt ist noch jung, aber schon jetzt gibt es von allen Netzbetreibern in Deutschland Angebote, um mobiles Internet per Homespot Router in einem WLAN zu nutzen. Homespots unterscheiden sich von früheren kompakten LTE-Routern vor allem durch ihre Bauweise. Sie sind größer, ähneln im Design konventionellen Routern oder runden smarten Lautsprechern und eignen sich schon durch ihre Größe eher nicht zum Mitnehmen. Die Einrichtung klappt denkbar einfach: SIM-Karte des Anbieters einlegen, Stromkabel in eine Steckdose einstöpseln und schon verbindet sich der Homespot mit dem LTE- oder 5G-Mobilfunknetz und stellt lokal ein WLAN bereit.

Wo und wann lohnt sich ein Homespot?

Fehlt ein DSL- oder Kabelanschluss vor Ort oder kosten deren Tarife mehr als die eines Homespots, lohnt sich dieser bei eher kleinem oder mittlerem Datenverbrauch. Das könnte zum Beispiel auf eine Zweit- oder Ferienwohnung zutreffen. Weil viele Homespot-Tarife keine festen Laufzeiten haben und monatlich kündbar sind, passen sie ideal zu solche einer kurzfristigen Nutzung. Dazu sind grundsätzlich mobile Anwendungen denkbar – beispielsweise auf dem Campingplatz, wo Stromanschlüsse vorhanden sind. Aber Achtung: Nicht jeder Anbieter erlaubt Standortwechsel in seinen Tarifen, sondern verlangt nach einer festen Adresse. Soll zu Hause nur die Wartezeit auf einen Glasfaseranschluss überbrückt werden, passen dann wieder die Homespots aller Anbieter als Übergangslösung. Da diese oft auf Anschlussgebühren verzichten und für die Geräte selbst nur einer kleiner Anschaffungspreis fällig wird, lohnen sich Homespots selbst dann schon, wenn sie nur kurzzeitig zwei oder drei Mal im Jahr genutzt werden.

Homespot oder Hotspot?

Als Alternative könnte das Smartphone als Hotspot WLAN anbieten. Voraussetzung dafür wäre ein großzügiger oder am besten unlimitierter Datentarif im Handy-Vertrag. Denn in den Homespot-Tarifen sind in der Regel bereits größere Datenvolumina enthalten. Doch es zeigt sich auch ein technischer Nachteil: die Qualität und Reichweite eines WLAN-Hotspots vom Handy kann nicht mit den Homespots mithalten. Dazu hat die Hotspot-Funktion auf Handys einen hohen Strombedarf und der Akku leert sich übermäßig schnell, während Homespots an der Steckdose hier überhaupt keine Nachschubprobleme haben. Zuletzt besitzen die Homespots wie klassische Router mehr Konfigurationsmöglichkeiten für schnelles und sicheres Surfen im Netz.

Wie sehen die Tarife der Homespots aus?

Der Kauf eines Homespots ohne Tarif gestaltet sich schwierig. Vereinzelt gibt es dazu Onlineangebote von privat. Anbieter geben die Geräte nur im Rahmen eines Vertrags ohne Mindestlaufzeit oder mit 24 Monaten Laufzeit ab. Die Laufzeittarife kosten für alle Datenvolumina durchwegs weniger. Die Höhe des enthaltenen Datenvolumens bestimmt wesentlich die monatlichen Ausgaben für einen Homespot. Flats mit 100 GB Volumen markieren den Einstieg in die Tarife. Am anderen Ende gibt es genauso unlimitierte Tarife mit Preisen, die sich in etwa mit unlimitierten Handyverträgen vergleichen lassen. Bei allen Angeboten ist außerdem zu beachten, welche Übertragungsgeschwindigkeiten geliefert werden. Hier reicht die Spanne von 10 Mbit/s bis zu 500 Mbit/s.

Fazit: Wer regelmäßig viel Datenvolumen verbraucht, muss für einen Homespot ähnliche Kosten wie für einen XL-Handyvertrag kalkulieren. DSL kommt da günstiger, kann aber nicht mobil genutzt werden wie viele Homespots. Dennoch können Homespots in manchen Situationen eine sinnvolle Lösung zur Internetversorgung anbieten. Es gibt aber auch eine praktische Alternative: Multifunktionsrouter wie den Tenda 4G09 für DSL, Kabel und LTE. Hier sorgt dann eine SIM-Karte mit Datentarif nach Wahl überall für kabelloses Internet.

Eike Sagawe

Test-Redakteur

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