Intel: Geplante Chip-Fabrik in Magdeburg steht vor Problemen

Hersteller spricht von finanziellen Lücken

Intel will in Magdeburg eine SuperFab, die aus zwei Chipfabriken bestehen soll, errichten. 17 Mrd. Euro stehen als Investition im Raum. Wir hatten im letzten Jahr bereits über diese Pläne berichtet. Im November 2022 hat Intel dann auch die entsprechenden Grundstücke gekauft, wie das Unternehmen selbst angibt. Eigentlich sollte der Bau der Fabriken im ersten Quartal 2023 beginnen. Ab 2027 sollte bereits die Produktion beginnen. Doch derzeit stehen diese Pläne nun unerwartet auf der Kippe.

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Offenbar ist Intel mit den durch die Regierung zugesicherten Subventionen nicht mehr so recht zufrieden. 6,8 Mrd. Euro will der Bund zuschießen – aus den Taschen der Steuerzahler. Intel fordert nun offenbar Rechtssicherheit, also juristische Verbindlichkeiten. Außerdem strebt man wohl eine Erhöhung der Fördergelder. Denn die Situation hat sich seit der Ankündigung der Investitionen für Intel deutlich verschlechtert. Viele Tech-Aktien, darunter auch die von Intel, sind abgestürzt. Durch die aktuelle Wirtschaftskrise frieren viele Unternehmen Investitionen und Entwicklungen ein. Somit ist da auch in Intels Plänen offensichtlich eine finanzielle Lücke entstanden, die man gefüllt wissen möchte.

Sollte es keine Einigung mit dem Bund geben, könnte Intel seine eigenen Investitionen einschränken oder aber den Bau verschieben. Auch wenn Intel selbst dies bisher nicht ins Spiel bringt: Man könnte noch schärfer taktieren und sich doch nach abweichenden Standorten umsehen. Intel klage jedenfalls laut aktuellen Berichten über zu stark gestiegene Kosten und eine schwierige Marktlage. Die Nachfrage nach Halbleitern sei gesunken, während sich die Baukosten massiv erhöht hätten.

Die ursprünglich erwarteten Projektkosten seien also in die Höhe gestiegen. Die Regierung sieht es jedoch nicht ein, dafür nun in die Bresche zu springen. Intel selbst gibt sich in einer offiziellen Stellungnahme jedoch diplomatisch. Man spricht davon, das Projekt in Magdeburg weiterhin verwirklichen zu wollen. Mit der deutschen Regierung arbeite man eng zusammen. Die Ziele in Bezug auf die staatliche Unterstützung hätten sich nicht geändert.

Gleichzeitig bestätigt Intel eine “entscheidende Kostenlücke”, die man erst schließen müsse, um das Projekt international wettbewerbsfähig zu machen.

Quelle: Heise

André Westphal

Redakteur

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