
Ein auf X (vormals Twitter) kursierender Auszug einer legitim aussehenden Intel-Präsentation sorgt derzeit für Aufsehen unter CPU-Enthusiasten. Demnach plant Intel für seine nächste Prozessorgeneration eine „führende Gaming-Performance“ sowie 10 Prozent mehr Einzelkern- und 60 Prozent mehr Multicore-Leistung. Zudem werden extrem stromsparende CPU-Kerne angedeutet.
Intels aktuelle Serie von Desktop-CPUs (Codename: Arrow Lake-S) wird wohl zunächst einen kleinen Aufguss in Form eines „Arrow Lake Refresh“ erhalten, bevor mit den „Nova Lake“ Prozessoren wirklich neue Modelle eingeführt werden. Das wird für Ende 2026 oder Anfang 2027 erwartet. Gerüchte zu dieser CPU-Generation gab es bereits. So wurde Anfang 2025 berichtet, dass Intels Nova Lake CPUs bis zu 52 Kerne haben könnten. Hier war erstmals die Rede von einer dreischichtigen Kernstruktur, nämlich speziellen Low-Power-Kernen neben den üblichen Effizienz- und Performance-Kernen von Intels Hybrid-Architektur.
Überraschend war dabei auch die Nennung eines deutlich größeren integrierten Pufferspeichers, der fast doppelt so groß sein soll als bei aktuellen CPUs. Eine Erklärung könnte die Einführung des bLLC (big Last Line Cache)in Desktop-CPUs sein. AMD nennt dies „3D V-Cache“ und damit sind die Ryzen X3D seit 2022 die besten Gaming-Prozessoren. Intel setzt einen Cache dieser Art bislang erst bei den neuen Xeon CPUs (Codename: Clearwater Forest) für Rechenzentren ein. Doch Gerüchte auf X besagen, dass Intel den bLLC auch bei zwei neuen CPUs einführen wird. Diese verfügen demnach beide über acht Performance- und vier Low-Power-Kerne sowie einmal 12 und beim anderen Modell 16 Effizienzkerne.
Bei diesen beiden Prozessormodellen dürfte es sich um Intels Angriff auf AMDs Krone der Gaming-CPUs handeln, was die Präsentationsfolie mit „Leadership Gaming Performance“ andeutet. Für alle neuen Nova Lake Prozessoren gelten allerdings wohl die Leistungssteigerungen. Hier spricht Intel von einer 10 Prozent höheren Performance pro einzelnem CPU-Kern und sogar 60 Prozent bei mehreren Kernen. Die gesteigerte Einzelkern-Leistung ist üblich bei einer neuen Generation und dürfte auf Optimierungen und höhere Taktfrequenzen zurückzuführen sein. Branchenexperten führen die höhere Multicore-Performance auf die größere Anzahl der Kerne und Verbesserungen bei der Produktion in Intels neuer 18A-Fertigung zurück. Sowohl die Effizienzkerne (Arctic Wolf) als auch die Performance-Kerne (Coyote Cove) werden diesen Herstellungsprozess nutzen.
Weiterhin gibt es inoffizielle Angaben zum Stromverbrauch von Nova Lake. So soll das Topmodell mit 52 Kernen wohl eine TDP von 150 Watt besitzen, wobei diese CPU wohl ohne bLLC auskommen muss und eher für den professionellen Einsatz gedacht sein dürfte. Die Mehrzahl der Prozessoren dieser Generation kommt mit 65 bis 125 Watt TDP. Die Gaming-CPUs mit bLLC sollen am oberen Ende dieses Spektrums liegen.
Da diese CPU-Generation aber frühestens Ende 2026 wohl unter dem Namen Core Ultra 300 auf den Markt kommen wird, muss Intel dann voraussichtlich mit AMDs neuen Prozessoren auf Basis der ebenfalls verbesserten „Zen 6“ Architektur konkurrieren.
Quelle: ITHome (China)
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