Nach der Vorstellung der neuen Steam Machine vorige Woche gab es skeptische Stimmen zur Performance dieses Mini-PCs. Doch die kompakte Gaming-PC-Alternative setzt laut Valve genau dort an, wo laut Steam-Hardware-Übersicht der Großteil der Spieler steht. Rund 70 Prozent der aktiven Steam-User nutzen noch immer ältere GPUs oder Systeme im mittleren Leistungsbereich – und genau diesen Sweetspot visiert Valve mit seinem Gerät an. Statt ein High-End-Monster zu bauen, soll die Steam Machine für die Mehrheit der Spieler „genug Leistung“ liefern und dabei leise, kompakt und unkompliziert bleiben.
Im Inneren setzt Valve nach eigenen Angaben auf speziell angepassten Chip-Designs von AMD. Der sechskernige Zen-4-Prozessor wird von einer GPU mit 28 RDNA-3-Compute-Units ergänzt, die offenbar Elemente aus AMDs jüngster RDNA-3.5-Generation übernimmt. Dazu kommen 16 GByte DDR5-Hauptspeicher für CPU-Aufgaben und 8 GByte GDDR6 als dedizierter Grafikspeicher, die zwischen System- und GPU-Tasks klar trennen sollen. Das soll für stabile Leistung über unterschiedliche Spiele-Engines hinweg sorgen, obwohl gerade der Grafikspeicher von nur 8 GByte Zweifel an ordentlicher Leistung bei hohen Auflösungen aufkommen lässt.
Valve wirbt damit, dass die Steam Machine 4K-Gaming bei 60 Bildern pro Sekunde (Fps) inklusive Raytracing ermöglicht – allerdings stark abhängig von AMDs FSR-Upscaling. Ähnlich wie aktuelle Konsolen setzt Valve also auf intelligente Rekonstruktionstechnologien statt reiner Hardware-Power. Bei 1080p und 1440p soll das System deutlich mehr Spielraum bieten, vor allem bei Titeln mit FSR- oder dynamischer Auflösung. Spiele ohne Upscaling-Support werden jedoch weiterhin Kompromisse benötigen, etwa bei der Bildqualität.
Im Podcast Adam Savage’s Tested erklärte Valve-Ingenieur Yazan Aldehayyat, die Steam Machine könne „jedes heute verfügbare Spiel ausführen“. Gemeint ist dabei die grundsätzliche Kompatibilität, nicht höchste Settings. Angesichts Valves Erfahrung mit SteamOS, Proton und dem Steam Deck überrascht dieser Anspruch jedoch nicht – der Fokus liegt klar auf einer breiten Spieleabdeckung.
Der große offene Punkt bleibt der Preis. Erst dieser wird entscheiden, ob die Steam Machine eine echte Alternative zu Mini-PCs oder selbstgebauten Gaming-Systemen wird. Liegt sie im mittleren Preisbereich, könnte sie besonders Nutzer ansprechen, die eine Konsolen-ähnliche PC-Erfahrung wünschen – kompakt, leise, unkompliziert, aber mit voller Steam-Flexibilität. Schießt der Preis jedoch zu hoch, konkurriert das Gerät direkt mit kleinen PCs samt dedizierter GPU, die deutlich mehr Leistung bieten.
Quelle: Adam Savage's Tested @ YouTube

Neueste Kommentare
18. November 2025
5. November 2025
3. November 2025
1. November 2025
1. November 2025
1. November 2025