
Nachdem Mitte letzter Woche bekannt wurde, dass das Verfahren der Rambus Inc. gegen die Infineon Technologies AG vor einem amerikanischen Gericht in Richmond, Virgina, angeblich zugunsten des deutschen Speicherherstellers verläuft, ist der Aktienkurs von Rambus regelrecht eingebrochen. Bis zum Börsenschluss Ende letzter Woche waren es mehr als 30% (siehe Bild). Und heute scheint sich dieser Trend an den deutschen Börsen fortzusetzen, denn bereits kurz nach Eröffnung hat der Kurs von Rambus weitere knapp 15% verloren. Dabei ist überhaupt noch nicht offiziell bekannt, wie das Verfahren zwischen Infineon und Rambus läuft – alles stützt sich bisher nur auf Gerüchte.
Aus angeblich Verfahrens-nahen Quellen war zu hören, dass eine Entscheidung gefällt, aber noch nicht offen bekanntgegeben wurde. Offenbar hat ein Experte von Infineon in seiner Zeugenaussage klargestellt, dass die Patente von Rambus sich auf einen Multiplex-Bus stützen. Infineon benutzt aber keinen solchen Multiplex-Bus in seinen SDRAM und DDR Produkten. Das würde bedeuten, dass Infineon die Patente von Rambus nicht verletzt. Übrigens nutzen die beiden anderen „Nicht-an-Rambus-Zahler“ Micron Technology und Hyundai Electronics die gleiche Bus-Architektur wie Infineon.
Wenn der Richter diese Zeugenaussage so akzeptiert, bleibt ihm wohl nichts anderes übrig, als die Forderungen von Rambus nach Zahlung von Lizenz- und Patentnutzungsgebühren zurückzuweisen. Rambus wäre damit eine große Einnahmequelle verwehrt, denn momentan erhalten sie entsprechende Abgaben von Samsung, Mitsubishi, NEC, Toshiba und Hitachi.
Man muss aber nochmals betonen, dass eine Entscheidung in diesem Verfahren noch nicht offiziell verlautbart wurde! Solange diese Meldung nicht offiziell bestätigt ist, sollte man mit der Ausstellung des Totenscheins für Rambus noch warten…
Quelle: ENEWS
Neueste Kommentare
1. Mai 2025
1. Mai 2025
24. April 2025
24. April 2025
18. April 2025
15. April 2025