Ist das GHz-Rennen beendet?

Intel verzichtet auf geplante 4-GHz CPU und setzt andere Schwerpunkte

Ursprünglich hatte Intel für Ende diesen Jahres die Einführung des ersten 4-GHz Prozessors geplant. Dieses Pentium 4 Modell ist dann aber im Juli in das erste Quartal des nächsten Jahres verschoben worden. Gestern nun wurden diese Pläne komplett geändert, verbunden mit einem überaschenden Kurswechsel der Produktstrategie. Der Pentium 4 580 mit 4 GHz wird demnach überhaupt nicht mehr erscheinen. Intel verzichtet also auf den Marketing-technisch nicht unwichtigen Schritt über die 4-GHz-Grenze. Stattdessen sollen sich künftige Prozessoren durch größeren internen Cache, höhere Bus-Geschwindigkeiten und Features wie Befehlserweiterungen und Dual-Core von den aktuellen Modellen unterscheiden.

Anzeige

Im Mainstream-Desktop-Bereich ist aktuell der Pentium 4 560 mit 3.6 GHz, 1 MB L2-Cache und FSB800 das Top-Modell. Das für Anfang 2005 geplante neue High-End Produkt in diesem Segment wird dann mit 3.8 GHz laufen und einen 2 MB großen Level-2 Cache besitzen. Die größeren internen Pufferspeicher sollen dann nach und nach auch in niedriger getakteten Modellen eingeführt werden.
Daneben will Intel mehr Gewicht auf die Technologien wie die 64bit Funktionen, Hyper-Threading und die Sicherheitstechnik LaGrande legen. Außerdem soll die Entwicklung der Dual-Core Technologie vorangetrieben werden.
Technisch wäre es für Intel kein Problem, im nächsten Jahr einen 4-GHz Prozessor auf den Markt zu bringen. Man müsste allerdings relativ viel Aufwand in die Entwicklung und die Tests eines solchen Pentium 4 investieren. Da in 2005 aber auch schon die ersten Dual-Core CPUs erscheinen werden, würde man vom P4 mit 4 GHz vermutlich nur ein paar tausend Stück verkaufen. Das lohnt den Aufwand wohl letztendlich nicht.

Dieser Strategiewechsel von Intel ist die logische Folge der schon im Frühjahr geänderten Pläne. Damals hatte man die Entwicklung des Nachfolgers des Pentium 4 mit dem Codenamen ‘Tejas’ aufgegeben, um sich stattdessen auf Dual-Core und die stromsparendere und effizientere Architektur der Pentium-M Notebook-CPU zu konzentrieren. Solche Prozessoren bieten auch mit geringeren Taktfrequenzen eine hohe Performance, ganz anders als der Pentium 4.

Quelle: CNET News.com

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert