
Nachdem Intel die Firma Havok, einen Spezialisten für Physikberechnungen in Spielen, gekauft hat, erwägt AMD die Übernahme von Ageia, Anbieter der Physikbeschleunigerkarten (PhysX). Sowohl Havok als auch Ageia besitzen eine Menge auch für andere Unternehmen wichtiges Know-How im Bereich der Physik-Software. Allerdings dürfte Ageia als Übernahmekandidat auch für andere Firmen interessant sein, was den Preis hochtreibt.
Nach Angaben von Richard Huddy, Spezialist bei AMD für die Unterstützung der Software-Entwickler, wurde die Übernahme von Ageia bereits diskutiert. Das größte Hindernis ist der Preis. „Unser größtes Problem ist, dass Havok mehr als 100 Millionen US-Dollar gekostet hat“, sagte Huddy. „Wenn ich Havok einschätzen würde, hätte ich sie wohl bei 10% von dem eingestuft, weil sie in sovielen Schwierigkeiten gesteckt haben. Aber realistisch betrachtet besitzen sie eine Menge Wissen und daraus kann Intel Kapital schlagen.“
„Sollte Ageia einen vergleichbaren Preis verlangen“, so Huddy weiter, „dann wäre das ein signifikantes Problem für AMD. Keiner würde behaupten, wir würden momentan in Geld schwimmen, deshalb wären $100 Mio. für einen Nischenmarkt wie Physikbeschleunigung definitiv ein Problem für uns.“
Aufgrund der Übernahme von Havok durch Intel hätten auch andere Unternehmen Interesse an Ageia und das treibt den Preis hoch. „Ich wette, die gleiche Sache hat sich auch nVidia durch den Kopf gehen lassen“, meinte Huddy. Selbst „jemand wie Sony oder Nintendo“ könnte an einer Übernahme von Ageia interessiert sein, um die Technologie in ihre nächsten Produktgenerationen einzubauen.
Erstaunlicherweise hat die Übernahme durch Intel Havoks Hauptkonkurrenten Ageia in eine bessere Position versetzt. Richard Huddy: „Hätte mich jemand vorher gefragt, hätte ich vorausgesagt, dass Ageia vermutlich in einem Jahr oder so aus dem Spiel sei, aber nun haben sie die Möglichkeit, sich für eine Menge Geld zu verkaufen, fürchte ich.“
Die Unterstützung für die Physikbeschleunigerkarten von Ageia ist bislang immer noch begrenzt, nur wenige Spiele tun das, und fragt man andere Hersteller wie Intel, AMD und nVidia, so hat diese Lösung auch keine Zukunft. Richard Huddy meinte letzte Woche auf der Veranstaltung in Warschau sogar, dass die Physikbeschleunigung per Grafikkarte – lange Zeit ein Thema für ATI und nVdidia – mittlerweile kein Thema mehr ist. Physikberechnungen könnten besser von modernen Prozessoren mit ihrer multiplen Zahl von Kernen durchgeführt werden.
Gleichzeitig geht Ageia in die Offensive und hat eine Preissenkung für das kommenden Woche angekündigt, zumindest in den USA. Dann werden die Physikbeschleunigerkarten für 99 statt 149 US-Dollar erhältlich sein. Hierzulande liegt der Preis für diese Produkte noch zwischen 110 und 130 Euro.
Quelle: Custom PC
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