AMD zeigt DirectX11-Grafikchip

Weltweit erster Grafikchip für DirectX 11 in Aktion demonstriert

Auf der momentan in Taiwan stattfindenden Computex hat AMD den weltweit ersten funktionsfähigen und DirectX 11 unterstützenden Grafikchip demonstriert. Viele Informationen gibt es allerdings weiterhin noch nicht. Neben DX11-Demos und einem Wafer mit 40-nm-Chips gab es nichts zu sehen. Der Blick auf die laufende Hardware wurde verweigert, so dass noch keine Aussagen über Spezifikationen und Leistungsfähigkeit abgegeben werden können. Spekulationen gibt es aber natürlich – und Videos.

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AMD wurde vom Chip-Fabrikanten TSMC feierlich der angeblich erste Wafer der in 40 Nanometer Technik gefertigten DirectX-11-Grafikchips überreicht. Diese früher als ‚Cypress‘ gehandelten Chips nennt AMD nun übrigens ‚Evergreen‘. Es ist aber noch unklar, ob AMD damit diese Grafikklasse oder ein spezielles Produkt meint.
Auch der Einführungstermin blieb offen. AMD bleibt weiter bei der Aussage, die DirectX 11 voll unterstützenden Grafikchips bis Ende dieses Jahres auf den Markt zu bringen. Auf der anderen Seite wissen wir inzwischen, dass Windows 7 und damit DirectX 11 am 22. Oktober erscheinen wird. Außerdem überschrieb AMD einer der auf der Computex gezeigten Folien mit „DirectX 11: sooner than you think“. Ob das alles zusammen nun bedeutet, dass der ATI RV870 Grafikchip schon im September oder Oktober erhältlich sein wird?
Weiter geht es mit den Spekulationen um eben diesen DX11-kompatiblen RV870, den man ja nun erstmals sehen konnte – wenn auch nur als Teil des Wafers. Zählt man die Chips auf dem fotografierten 300-mm-Wafer und rechnet dies in Fläche um, kommt man auf eine Chipgröße von etwas mehr als 180 mm². Das ist kleiner als der in 55-nm-Technik gefertigte RV770 der Radeon HD 4800 Serie – dieser misst 260 mm². Das deutet darauf hin, dass der RV870 kostengünstiger zu produzieren sein wird und entsprechende Grafikkarten anfangs wohl wieder in den Preisbereich zwischen 200 und 300 Euro positioniert werden.
Weitere Spekulationen ranken sich um die Zahl der Transistoren des RV870. Da der neue Grafikchip größer ist als der ebenfalls schon mit 40 nm Strukturbreite produzierte RV740 der Radeon HD 4770 (180 statt 137 mm²) und der RV740 rund 826 Millionen Transistoren besitzt, darf man beim RV870 wohl von etwas über 1 Milliarde Transistoren ausgehen.

AMD selbst hat zu diesem Anlass einige Videos bei YouTube eingestellt, aber auch ein wackliges Video von schlechter Qualität von der RV870-Demonstration hat den Weg dorthin gefunden. Letzteres zeigt den Effekt von „Tessellation“, was nun Teil von DirectX 11 ist, aber als eigenes Features schon seit der Radeon HD 2000 Serie unterstützt wird. Bisher wurde dies bloß noch nicht genutzt, weil es kein Standard ist. Was sich hinter „Tessellation“ verbirgt, erklärt der mittlerweile sieben Jahre alte Report zur Matrox Parhelia-512.

AMD selbst hat zu Tessellation ein Video online gestellt, das die gesteigerte Detailfülle und höhere Bildqualität durch dieses Feature zeigt.

Ein weiteres Video von AMD zeigt die Geschichte von DirectX und dessen Features sowie die Umsetzung in ATI Radeon Produkte.

Wafer mit DX11-kompatiblen 40-nm-Grafikchips (RV870)
Wafer mit DX11-kompatiblen 40-nm-Grafikchips (RV870)

Quelle: Pressemitteilung

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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