3dfx in Erklärungsnot

3dfx Interactive Inc. hat gestern nach Börsenschluss ihr aktuelles finanzielles Ergebnis veröffentlicht. Und das sieht gar nicht gut aus…

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Der Umsatz im letzten fiskalischen Jahr (endete am 31.1.2000) stieg von $203 Mio. im Vorjahr auf $361 Mio. Dies lag vor allem daran, dass
3dfx in dieser Zeit vom
Chip- zum Grafikkarten-Hersteller mutierte. In diesem Zeitraum wurde aber kein
Gewinn erzielt, sondern ein Verlust von $63 Mio.! Im Jahr zuvor waren es noch $22 Mio. Gewinn gewesen.
Der neue (seit Dez. 1999) President and CEO von 3dfx, Dr. Alex Leupp, sah sich genötigt, einige Erklärungen dazu abzugeben. (Seine Aktionäre hätten wohl sowieso danach verlangt. 😉 Neben der umfassenden
Pressemitteilung wurde für die Investoren noch eine Telefonkonferenz anberaumt, wo der CEO Rede und Antwort stand.
Einige Begründungen für das schlechte Ergebnis sind der Zusammenschluß mit STB, interne Umstrukturierungsmaßnahmen und die Ausgliederung der Specialized Technology Group, einer Gruppe von ehemaligen High-End-Graphics-Spezialisten von STB (wir berichteten). Allerdings summieren sich diese außergewöhnlichen Kosten längst nicht zu einem Verlust von $63 Mio.
In die Zukunft blickt 3dfx natürlich optimistisch (was auch sonst). Die Produktion der Voodoo 4 und 5 soll inzwischen angelaufen sein und es wird erwartet (gehofft?), dass die Auslieferung dieser Grafikkarten Ende April beginnen kann.
3dfx muss jetzt aufpassen und darf bei den neuen Voodoo 4 und 5 keine Fehler machen. Wenn diese neuen Grafikkarten sich noch weiter verzögern, wird ihnen eher früher als später das Geld ausgehen. Dann werden die Gerüchte bzgl. einer Übernahme durch einen der großen Multimedia-Board-Hersteller vielleicht doch noch wahr, die auf der CeBIT herumschwirrten.

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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