Zendure SolarFlow im Test

Teurer Stromspeicher fürs Balkonkraftwerk

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Das Thema Balkonkraftwerk hat erst in den letzten Jahren in Deutschland so richtig Fahrt aufgenommen. Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung waren die gestiegenen Energiekosten aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die zwischenzeitlichen Lieferengpässe von Mikrowechselrichtern und PV-Modulen haben zu höheren Preisen geführt und Balkonkraftwerke wurden zunehmend unattraktiver. Mit Überwindung der Lieferschwierigkeiten und Senkung der Mehrwertsteuer auf 0 Prozent (seit 1. Januar 2023) wurden Balkonkraftwerke in den letzten Monaten wieder sehr attraktiv. Dies hat zu neuen Absatzrekorden geführt und das ein oder andere Balkonkraftwerk war sogar beim Discounter erhältlich.

Balkonkraftwerke sind Mini-PV-Anlagen mit ein bis zwei PV-Modulen und einem Mikrowechselrichter mit aktuell maximal 600 Watt Ausgangsleistung. Diese Kraftwerke erzeugen einen Teil des Stroms, der im Haushalt benötigt wird und senkt damit die eigene Stromrechnung. Ein großer Nachteil von Balkonkraftwerken ist, dass die erzeugte Energie zum gleichen Zeitpunkt verbraucht werden muss. Falls dies nicht möglich ist, wird die Energie ohne Vergütung in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Kein Wunder, dass immer mehr Hersteller Speicherlösungen für Balkonkraftwerke auf den Markt bringen. Zwei bekannte Lösungen sind EcoFlow PowerStream und Anker Solix Solarbank.

Zendure SolarFlow mit PV-Modulen und Wechselrichter

Das 2017 gegründete EnergyTech-Start-up Zendure hat mit SolarFlow ein eigenes Stromspeichersystem für Balkonkraftwerke im Angebot. Im Gegensatz zur Konkurrenz ist Zendure SolarFlow ein modulares System, welches als Upgrade für ein bestehendes Balkonkraftwerk angeboten wird. Beim EcoFlow PowerStream wird der vorhandene Wechselrichter ersetzt, bei Zendure SolarFlow kann dieser weiterverwendet werden. Neben der Smart PVHub genannten Steuereinheit können bis zu vier stapelbare Akkus zum Einsatz kommen. Mit SolarFlow kann überschüssige Solarenergie gespeichert und beispielsweise nachts wieder abgegeben werden, wenn diese selbst genutzt werden kann.

Wir haben das Zendure SolarFlow genauer unter die Lupe genommen und klären, ob sich die Anschaffung der mindestens 1176 Euro teuren Systems lohnt.

Lieferumfang

Das Zendure SolarFlow wird in zwei Paketen geliefert. Beide Pakete waren gut verpackt und der Inhalt so geschützt, dass auf dem Transportweg keine Schäden entstehen sollten.

Mit dem umfangreichen Lieferumfang kann das SolarFlow System direkt in Betrieb genommen werden. Alle benötigten Kabel zum Anschluss an ein bestehendes Balkonkraftwerk sind enthalten. Im Einzelnen setzt sich der Lieferumfang aus folgenden Komponenten zusammen:

  • Smart PVHub 1200
  • Akku AB1000
  • 1 × WLAN-Antenne für Smart PVHub
  • 1 × Batteriekabel 1,5 m (wird zur Verbindung von Smart PVHub und Akku benötigt)
  • 2 × MC4-Verlängerungskabel 0,6 m für Wechselrichter
  • 4 × MC4-Verlängerungskabel 3,0 m für PV-Module
  • 2 ×MC4-Y-Adapter 2-zu-1 inklusive 2 × MC4-Verlängerungskabel 0,6 m
  • Anleitung (Deutsch und Englisch)

Tobias Rieder

Arbeitet seit September 2008 als freier Redakteur für Hartware.net. Nebenbei betreibt er seine beiden Blogs Antary und SSDblog.

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8 Antworten

  1. Behrendt sagt:

    Leider musste ich feststellen das beim entladen von 2 Akkus bei einer Entladung von 5% eine Batterie 0% entladen tut und die andere Batterie 10% bleib kann das gut sein für die Batterie?

    • Für die Batterie welche auf 10% bleibt schon, für die andere eher nicht.
      Fügt sich aber gut in die restlichen App bzw. Firmware-Probleme ein. Denke Zendure wird hier bald mit weiteres Updates nachbessern!

    • Patrick sagt:

      Hallöchen Behrendt, das ist eine Zusammenfassung der Akkus der durchschnittliche wird ermittelt. Das BMS lässt eine Tiefentladung nicht zu.. Selbstschutz liegt bei 5%

  2. Mitch sagt:

    Ja, das Problem mit der 0% Entladung kann ich nur bestätigen. Hoffe, das an der Software per Update was geändert wird, wie auch am den 100erten Einspeisungsoptionen….

  3. Reinhard sagt:

    Zur Info:
    Ich besitze ein Solarflow System. Die Mängel der fehlenden Steuerung und Wattgenauen Regelung/Abstimmung mit dem Stromzähler waren mir so zuwider dass ich eine ebensolche gebaut habe.
    Durch Ausforschen der (unverschlüsselten!!) MQTT Kommunikation des PV Hubs mit der Zendure Cloud kann man über eben diese Kommandos an den Hub senden und sowohl Lade/Entladesteuerung als auch die Wattgenaue ausgabe an den eigenen WR regeln!
    Anm.: eine soche Lösung sollte standalone funktionieren ohne Cloud, ein negativer Punkt ist dass die Terminsteuerung des Hubs nur über die Cloud funktioniert.

  4. Karsten U. sagt:

    Diese 0% Entladewerte nerven mich auch ganz tierisch wenn man mehrere Batterien koppelt. Da entspricht der angezeigt Wert einfach nicht der Realität. Ist für mich unverständlich, warum das nicht besser gelöst wurde.

    Der Rest des Systems ist dafür aber umso erfreulicher, soweit ich das jetzt nach einem Sommer schon beurteilen kann.

  5. Marc Hauser sagt:

    Hallo Tobias,

    vielen Dank für deine Arbeit und deinen ausführlichen Test!
    Da du deinen HM Wechselricher ja schon über AhoyDTU ansprichst und sogar ein HomeAssistent laufen hast ist dir schonmal der Gedanken gekommen deinen HM WR Wattgenau zu regeln wenn du die Input Daten deines Hausverbrauches kennst?
    https://community.simon42.com/t/nulleinspeisung-pv-mit-node-red/615/71

    Es müsste eigentliche funktionieren, den Hup auf maximale Ausgangsleistung zu stellen und den WR entsprechend des Stromverbauches des Hauses zu regeln.

    Freue mich auf deine Rückmeldung
    VG
    Marc

    • Hallo Marc,
      ich hatte darüber gelesen, aber leider noch keine Zeit das selbst zu testen. Aktuell bin ich mit dem Test des Ecoflow PowerStream beschäftigt.

      Außerdem hoffe ich, dass Zendure da wie versprochen nachbessert. Zum einen, dass die Regelung über das SolarFlow nativ funktioniert und zweitens, dass eine lokale Kommunikation mit dem SolarFlow möglich ist. Das Changelog des neuen App-Updates lässt mich hoffen:

      1. Amup-Modus zu SBV hinzugefügt.
      2. Push-Funktion hinzufügen.
      3. Das Gerät unterstützt die Offline-Datensynchronisierung.
      4. Fügen Sie ein Mall-Modul hinzu.
      5. SolarFlow-Bypass-Modus hinzugefügt.
      6. Die Option „Family First“ wurde zum Smart-Matching-Modus hinzugefügt.
      7. Smart CT-Modus hinzugefügt.
      8. Zugang zum Satellitenmonitor-CT.
      9. Shelly 3EM Pro-Zugriff.

      Hinweis: Einige neue Funktionen erfordern die Firmware-Unterstützung SolarFlow 3.0.0, die eine Woche später veröffentlicht wird.

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