Zendure SolarFlow im Test - Seite 3

Teurer Stromspeicher fürs Balkonkraftwerk

Anzeige

Aufbau

In unserem Test nutzen wir unser Balkonkraftwerk bestehend aus zwei Anker A5501 Solarmodulen mit je 440 Wp und einen Hoymiles HM-600 Wechselrichter. Bevor die Installation des Zendure SolarFlow starten kann, muss das Balkonkraftwerk außer Betrieb gesetzt werden.

In der mitgelieferten Anleitung ist der Ablauf detailliert und verständlich beschrieben. An dieser Stelle könnt ihr direkt die WLAN-Antenne an den Smart PVHub anschrauben.

Im ersten Schritt wird der Smart PVHub, der Akku und der Wechselrichter platziert, ohne sie jedoch zu verbinden. Dabei solltet ihr bedenken, dass das Kabel zwischen PVHub und Akku nur 1,5 Meter lang ist. Im Idealfall stehen alle drei Komponenten nahe beisammen.

Sobald alle Komponenten an ihrem vorgesehenen Ort sind, erfolgt die Verkabelung. Dabei sollte die richtige Reihenfolge eingehalten werden.

  1. Der Akku wird mit dem Akkukabel an den Smart PVHub angeschlossen. Wenn das Kabel richtig eingerastet ist hört ihr ein Klickgeräusch. Erst dann könnt ihr sicher sei, dass die Verbindung fest und wasserdicht ist.
  2. Der PVHub wird mit dem vorhandenen Mikrowechselrichter verbunden. Je nachdem, ob der Wechselrichter einen oder zwei MPPT-Eingänge besitzt, sieht die Verkabelung etwas anders aus. Beide Varianten sind in der Anleitung bebildert und beschrieben.
    1. Bei einem MPPT-Eingang am Wechselrichter wird der PVHub direkt mit zwei MC4-Kabeln verbunden.
    2. Bei zwei MPPT-Eingängen (wie in unserem Fall) werden am PVHub zunächst die beiden MC4-Y-Adapter verbaut. Statt zwei Kabel können jetzt vier Kabel mit dem Wechselrichter verbunden werden. Von jedem Ausgang am Y-Adapter führt jeweils ein Kabel zu einem MPPT-Eingang am Wechselrichter. Hier ist etwas Aufmerksamkeit notwendig, damit keine falsche Verkabelung passiert. Die verpolungssicheren MC4-Stecker helfen an dieser Stelle aber.
  3. Der Mikrowechselrichter wird mit dem Hausnetz verbunden.
  4. Die Solarmodule werden mit dem Eingang des PVHubs verbunden. Bei cleverer Platzierung reichen die MC4-Kabel der Solarmodule aus, ansonsten können die mitgelieferten 3m-Verlängerungskabel verwendet werden.

Zendure SolarFlow – fertiger Aufbau

Inbetriebnahme

Nachdem das Zendure SolarFlow fertig aufgebaut ist, kann die Inbetriebnahme erfolgen. Dazu wird die Zendure App (iOS oder Android) benötigt.

Nach dem Öffnen der App muss zunächst ein Zendure-Account angelegt werden, sofern noch keiner existiert. Anschließend kann über die Startseite das SolarFlow hinzugefügt werden.

Die App weist uns darauf hin, dass wir das SolarFlow mit einem Druck der türkisen IoT-Taste in den Verbindungsmodus bringen sollen. Die erfolgreiche Aktion wird mit einem kurzen Bestätigungston quittiert und die WLAN-Status-LED blinkt grün. Für die nächsten Schritte sollte man in der unmittelbaren Nähe des PVHub sein, da die Kommunikation zunächst via Bluetooth erfolgt. Nachdem das Gerät in der App gefunden wurde, kann man auswählen, ob man das SolarFlow mit dem WLAN oder nur via Bluetooth verbinden möchte. Löblicherweise lässt sich das System auch nur via Bluetooth betreiben. In diesem Fall muss man sich dann aber für jede Konfigurationsänderung und zum Einsehen der Statistiken in der Nähe befinden.

Wir nutzen die Verbindung via WLAN, bei der allerdings nur das 2,4-GHz-Band unterstützt wird. Der PVHub sucht nach erreichbaren WLAN-Netzwerken in der Nähe und zeigt diese in einer Liste an. Nach dem Auswählen der richtigen SSID muss nur noch das WLAN-Passwort eingetragen werden. Anschließend versucht der PVHub, eine Verbindung herzustellen. Dies kann bis zu einer Minute dauern. Leider hat die Verbindung bei unseren Versuchen nicht funktioniert. Nach vielen vergeblichen Versuchen und einiger Recherche im Internet sind wir darauf gestoßen, dass es aktuell Probleme mit WPA3 gibt. Sobald als Verschlüsselungsprotokoll nur “WPA3” oder die Kombination “WPA2/WPA3” verwendet wird, kann sich das SolarFlow nicht mit dem WLAN verbinden. Nach dem Einrichten einer separaten SSID mit WPA2 hat die Verbindung beim ersten Versuch funktioniert.

Im nächsten Schritt muss die maximale Ausgangsleistung des SolarFlow eingestellt werden. Hier wählt man entsprechend die Leistung des Mikrowechselrichters, in unserem Fall also 600 Watt. Danach ist die Einrichtung abgeschlossen.

Sofern Firmware-Updates zur Verfügung stehen, erscheint direkt im Anschluss eine entsprechende Meldung. Unser Testgerät wurde mit der PVHub-Version 2.0.15 ausgeliefert und der Akku bzw. das Batteriemanagementsystem mit 2.0.5. Das Firmware-Upgrade kann wahlweise via WLAN oder Bluetooth erfolgen. Zweiteres dauert natürlich entsprechend länger. Vor dem Start erscheint noch eine Hinweismeldung und mit Klick auf den Button “Start” beginnt der Prozess. Die Updates sind nach wenigen Minuten erledigt. Unser SolarFlow läuft nun mit der PVHub-Version 2.0.28 und der Akku mit 2.0.8.

Tobias Rieder

Arbeitet seit September 2008 als freier Redakteur für Hartware.net. Nebenbei betreibt er seine beiden Blogs Antary und SSDblog.

Twitter / Facebook

8 Antworten

  1. Behrendt sagt:

    Leider musste ich feststellen das beim entladen von 2 Akkus bei einer Entladung von 5% eine Batterie 0% entladen tut und die andere Batterie 10% bleib kann das gut sein für die Batterie?

    • Für die Batterie welche auf 10% bleibt schon, für die andere eher nicht.
      Fügt sich aber gut in die restlichen App bzw. Firmware-Probleme ein. Denke Zendure wird hier bald mit weiteres Updates nachbessern!

    • Patrick sagt:

      Hallöchen Behrendt, das ist eine Zusammenfassung der Akkus der durchschnittliche wird ermittelt. Das BMS lässt eine Tiefentladung nicht zu.. Selbstschutz liegt bei 5%

  2. Mitch sagt:

    Ja, das Problem mit der 0% Entladung kann ich nur bestätigen. Hoffe, das an der Software per Update was geändert wird, wie auch am den 100erten Einspeisungsoptionen….

  3. Reinhard sagt:

    Zur Info:
    Ich besitze ein Solarflow System. Die Mängel der fehlenden Steuerung und Wattgenauen Regelung/Abstimmung mit dem Stromzähler waren mir so zuwider dass ich eine ebensolche gebaut habe.
    Durch Ausforschen der (unverschlüsselten!!) MQTT Kommunikation des PV Hubs mit der Zendure Cloud kann man über eben diese Kommandos an den Hub senden und sowohl Lade/Entladesteuerung als auch die Wattgenaue ausgabe an den eigenen WR regeln!
    Anm.: eine soche Lösung sollte standalone funktionieren ohne Cloud, ein negativer Punkt ist dass die Terminsteuerung des Hubs nur über die Cloud funktioniert.

  4. Karsten U. sagt:

    Diese 0% Entladewerte nerven mich auch ganz tierisch wenn man mehrere Batterien koppelt. Da entspricht der angezeigt Wert einfach nicht der Realität. Ist für mich unverständlich, warum das nicht besser gelöst wurde.

    Der Rest des Systems ist dafür aber umso erfreulicher, soweit ich das jetzt nach einem Sommer schon beurteilen kann.

  5. Marc Hauser sagt:

    Hallo Tobias,

    vielen Dank für deine Arbeit und deinen ausführlichen Test!
    Da du deinen HM Wechselricher ja schon über AhoyDTU ansprichst und sogar ein HomeAssistent laufen hast ist dir schonmal der Gedanken gekommen deinen HM WR Wattgenau zu regeln wenn du die Input Daten deines Hausverbrauches kennst?
    https://community.simon42.com/t/nulleinspeisung-pv-mit-node-red/615/71

    Es müsste eigentliche funktionieren, den Hup auf maximale Ausgangsleistung zu stellen und den WR entsprechend des Stromverbauches des Hauses zu regeln.

    Freue mich auf deine Rückmeldung
    VG
    Marc

    • Hallo Marc,
      ich hatte darüber gelesen, aber leider noch keine Zeit das selbst zu testen. Aktuell bin ich mit dem Test des Ecoflow PowerStream beschäftigt.

      Außerdem hoffe ich, dass Zendure da wie versprochen nachbessert. Zum einen, dass die Regelung über das SolarFlow nativ funktioniert und zweitens, dass eine lokale Kommunikation mit dem SolarFlow möglich ist. Das Changelog des neuen App-Updates lässt mich hoffen:

      1. Amup-Modus zu SBV hinzugefügt.
      2. Push-Funktion hinzufügen.
      3. Das Gerät unterstützt die Offline-Datensynchronisierung.
      4. Fügen Sie ein Mall-Modul hinzu.
      5. SolarFlow-Bypass-Modus hinzugefügt.
      6. Die Option „Family First“ wurde zum Smart-Matching-Modus hinzugefügt.
      7. Smart CT-Modus hinzugefügt.
      8. Zugang zum Satellitenmonitor-CT.
      9. Shelly 3EM Pro-Zugriff.

      Hinweis: Einige neue Funktionen erfordern die Firmware-Unterstützung SolarFlow 3.0.0, die eine Woche später veröffentlicht wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert