Erste nForce Benchmarks

Chipsatz ist im Beta-Stadium noch enttäuschend

Schon ganze drei Monate ist es her, seit NVIDIA den nForce Chipsatz auf der Computex Taiwan ankündigte. Natürlich waren sofort alle von den reinen Leistungsdaten auf dem Papier begeistert. Man bekommt schließlich nicht alle Tage einen Chipsatz mit integrierter GeForce2-Grafik und DualChannel DDR-RAM Interface. Mit letzterem verdoppelt sich die Bandbreite auf gigantische 4,2GB/s, vor einem Jahr noch so gut wie undenkbar. Die hohe Bandbreite ist auch zwingend notwendig, damit die integrierte Grafik einigermaßen auf Touren kommt, andernfalls krankt sie an den gleichen Problemen wie GeForce2 MX Karten – die Speicherbandbreite ist einfach zu gering. Viele dachten sich auch, dass sie die integrierte Grafik abschalten und die vollen 4,2GB/s dem Prozessor zur Verfügung stellen. Dass dies keinen Performanceschub bringen wird, war im Prinzip von Anfang an klar. Der Athlon kann z.Z. maximal 2,1GB/s übertragen, egal, welche Bandbreite der Speicher erlaubt.

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Ein italienisches Printmagazin hat nun erstmals ein nForce 420-Mainboard getestet. Der Redaktion stand das ASUS A7N266 zur Verfügung. Getestet wurde mit einem 1,4GHz Athlon und ein bzw. zwei Speichermodulen. Wenn nur ein Speichermodul verwendet wird, stehen 2,1GB/s zur Verfügung, bei zwei Modulen gleicher Kapazität 4,2GB/s. Die Speicherkapazität des RAMs betrug immer 256MB. Leider wurden kein Vergleich zu anderen Chipsätzen gezogen, genauso wenig wie man die Leistung der integrierten Grafik testete.

Benchmark 2,1GB Bandbreite 4,2GB Bandbreite +/-
Content Creation Winstone 2001 65,0 69,1 +6,3%
Business Winstone 2001 45,2 47,6 +5,3%
Graphics WinMark 99
(Business)
958 426 -55,5%
Graphics WinMark 99
(HighEnd)
935 320 -65,8%
Disk WinMark 99
(Business)
6080 6140 +1,0%
Disk WinMark 99
(HighEnd)
17500 18400 +5,1%
Ligos in s
(weniger ist besser)
1021 958 +6,2%

Wie man sieht, ist die Leistung mit DualChannel DDR-RAM erwartungsgemäß enttäuschend. Beim Graphics WinMark 99 muss der Redaktion ein Fehler unterlaufen sein bzw. der Benchmark an sich ist fehlerhaft. Anders sind fast 66% Leistungseinbuße nicht zu erklären.
Vergleicht man die Werte mit unseren eigenen Benchmarks mit den DDR-RAM Chipsätzen anderer Hersteller, enttäuschen die Ergebnisse gleich zweifach. Unser Testsystem war ähnlich aufgebaut, erreicht jedoch meist schon mit SingleChannel DDR-RAM die Werte des nForce mit DualChannel RAM. Aber evtl. kann NVIDIA hier noch etwas durch Treiberoptimierung herausholen. Man ist ja bekannt dafür, die Leistung der eigenen Produkte künstlich auszubremsen.

Nachtrag:
nVidia hat uns gegenüber mittlerweile klargestellt, dass es sich bei dem getesteten Mainboard um eine Beta-Version und definitiv nicht um “Final Silicon” gehandelt hat. Das A7N266 war in der Form eigentlich nicht testfäig, wie auch die etwas inkonsistenten Benchmarks zeigten. Ihre eigenen Labortests hätten inzwischen eine deutlich höhere Performance des nForce gezeigt.

Quelle: Hartware Forum

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