
Gestern kündigte Intel eine neue Generation von besonders stromsparenden Prozessoren für Server an. Bislang achtete man eher weniger auf den Stromverbrauch und entwickelte Prozessoren wie den Itanium, der mal eben 130W verbraucht. Im Serverbereich übrigens nicht unüblich.
Der erste Sproß der Familie taktet mit heutzutage antiquiierten 700MHz und nutzt einen 100MHz FSB. Für den Chipsatz kramte man auch ein wenig in der Mottenkiste und zog den 1998 zusammen mit dem Pentium II (!!!) Xeon vorgestellten GX heraus. Selbstverständlich kam man um eine Sockeländerung nicht herum. Der Ultra Low Voltage Pentium III nutzt weder den Sockel370, noch den früher beim GX üblichen Slot2. Intel äußert sich zum Sockel gar nicht, sondern nennt nur das Package: µFCBGA. Das klingt nach einem Sockel ähnlich dem Sockel478 für den Pentium 4 oder sogar nach Prozessoren, die direkt auf das Mainboard gelötet werden.
Der mit 512KB Cache ausgestattete Chip wird bei 1,1V Kernspannung maximal 12,8W verbrauchen und eignet sich damit für den lüfterlosen Betrieb ohne lärmende Kühler. Ein ausreichend dimensionierter Passiv-Kühlkörper sollte ausreichen. Wie teuer der leise Spaß für den Endanwender werden wird, ist noch nicht bekannt. Intel nannte noch keinen Preis für den Prozessor. Ein ähnlicher Notebookprozessor kostet jedoch $209, billiger wird der Serverprozessor sicherlich nicht. Der Ultra Low Voltage Pentium III soll noch vor Jahresfrist ausgeliefert werden.
Intels neuster Streich zeigt einmal wieder deutlich, dass Änderungen am Prozessor oft ohne jeden Grund vorgenommen werden. Die 1133-1266MHz schnellen Pentium III sowie die 1200MHz schnellen Celeron Prozessoren (Tualatin) laufen allesamt nur auf speziell angepassten Chipsatzversionen, die mit der gesenkten Signalspannung des Tualatin zurechtkommen. Der GX-Chipsatz unterstützt diese Signalspannung jedoch nicht. Daraus folgt, dass es für Intel ein leichtes war, die Signalspannung so auszulegen, dass die neuen Prozessoren auf alten Chipsätzen lauffähig sind. Weswegen man die schnelleren Tualatins so auslegte, dass man für sie zwingend ein neues Mainboard benötigt, wird wohl Intels Geheimnis bleiben.
Quelle: Pressemitteilung
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