ATI Radeon HD 2900 Pro von PowerColor - Seite 3

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Taktraten and Overclocking

Im Desktop-Betrieb taktet die Radeon HD 2900 Pro wie die XT nur mit 507/514 MHz, um die Wärmeentwicklung niedrig zu halten. Bei Belastung z.B. mit einem 3D-Spiel steigt der Chiptakt auf 600 MHz und der Speichertakt auf 800 MHz. Das sind 19 bzw. 3 Prozent weniger als bei einer Radeon HD 2900 XT.

Bilder

ATI Catalyst Control Center Infos

CCC OverDrive Funktion

ATITool Hardware-Infos

ATITool Lüftersteuerung

Die Temperatur des Grafikchip lag im Desktop-Betrieb (Idle) bei rund 48°C. Im 3D-Betrieb stieg sie bei zunehmender Lautstärke auf 69°C, bleibt also weit unter dem kritischen Bereich von über 100°C.
Leider wird der Lüfter bei Belastung relativ laut. Ein Blick in die Lüftersteuerung vom ATITool erklärt den Grund. Schon ab 50°C Chiptemperatur regelt der Lüfter hoch. Ist er bei 25% noch sehr angenehm, erzeugt er bereits ab 31% ein deutlich hörbares Rauschen, bei 38% muss man ihn als laut bezeichnen. Und die 50°C überschreitet man bereits im Desktop-Betrieb sehr schnell. Erstaunlicherweise regelt der Lüfter der baugleichen, aber mit einem anderen BIOS ausgestatteten Radeon HD 2900 XT erst ab einer Chiptemperatur von 70°C hoch. Offenbar will AMD beim Pro-Modell auf Nummer Sicher gehen.
Das ATITool erlaubt die Veränderung der Lüftersteuerung, aber stellt man die Grenzen nach oben, merkt man, dass die Chiptemperatur bei nur 25% Lüftergeschwindigkeit relativ schnell ansteigt. Im offenen Systemaufbau betrug sie laut ATITool nach kurzer Zeit bereits 68°C.
Da das aber immer noch unkritische Temperaturbereiche sind, wird empfohlen, die Lüftersteuerung entsprechend anzupassen, um ein angenehmes Arbeiten mit Office-Programmen oder Internet zu ermöglichen.


PowerColor Radeon HD 2900 Pro

Wie die Radeon HD 2900 XT benötigt auch das Pro-Modell für Overclocking-Projekte sowohl den 6-Pin als auch den 8-Pin Stromanschluss direkt vom Netzteil. Zwar lässt sich die Grafikkarte auch mit zwei 6-Pin Kabeln betreiben, aber eben nur bei Standard-Einstellungen.
Allgemein wird angenommen, dass AMD für die Radeon HD 2900 Pro R600 Grafikchips verwendet, die hohe Taktraten und Temperaturen nicht gut vertragen und deshalb nicht geeignet sind für die ATI Radeon HD 2900 XT. Die OverDrive-Funktion im Catalyst Control Center schien dies zunächst zu bestätigen. Die automatische Erkennung der optimalen Taktraten stürzte nach wenigen Minuten ab, immerhin bei 831 MHz Chiptakt, aber bei nur 805 MHz Speichertakt.
Deshalb haben wir uns vom Overclocking nicht viel versprochen. Umso mehr waren wir überrascht, dass sich unser Exemplar der PowerColor Radeon HD 2900 Pro manuell bis auf 806 MHz Chip- und 999 MHz Speichertakt anheben ließ, ohne dass im Dauerbetrieb Abstürze oder Bildfehler auftraten. Das liegt weit über den Taktraten einer Radeon HD 2900 XT (740/825 MHz) und satte 34 bzw. 25 Prozent über den Werkseinstellungen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Ergebnisse der Übertaktung im 3DMark06 bei Einstellungen auf hoher Qualität mit 4x Anti-Aliasing und 8x anisotroper Filterung inklusive Vergleich mit einer Radeon HD 2900 XT.

3DMark06
(1280×1024, 4x FSAA, 8x AF)
Radeon HD
2900 Pro
Radeon HD
2900 Pro OC
Plus Radeon HD
2900 XT
600/800 MHz 806/999 MHz 740/825 MHz
3DMark Score 5858 7355 26% 6851
GT1 – Return to Proxycon 18,6 24,6 32% 22,7
GT2 – Firefly Forest 18,3 24,1 32% 22,2
HDR1 – Canyon Flight 23,6 30,8 31% 28,2
HDR2 – Deep Freeze 24,7 32,2 30% 29,3

Der Leistungsgewinn durch das Overclocking der Radeon HD 2900 Pro ist enorm, im 3DMark06 wurden etwas mehr als 30 Prozent verzeichnet. Damit ist die übertaktete Pro auch 8 bis 10 Prozent schneller als die Radeon HD 2900 XT, zumindest in diesem Test.

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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