
3D-Kinofilme erleben seit des fulminanten Einspielergebnisses von James Camerons „Avatar“ eine Blütezeit. Doch 3D ist nicht gleich 3D: Einige Filme werden direkt in 3D gedreht, andere nachträglich konvertiert. Matthew DeJohn, Produzent von visuellen Effekten bei der Firma In-Three, die unter anderem „G-Force“ und Szenen aus „Alice im Wunderland“ konvertierten, erklärt die Vorteile und Schwierigkeiten der 3D-Technik in einem Interview. Laut DeJohn müssen die 2D-Bilder nämlich in mehrere Schichten gespalten werden, um den 3D-Effekt zu erreichen.
So schneidet man etwa einen Charakter aus, eine Person dahinter und als weitere Ebene den Hintergrund. Im nächsten Schritt verleiht man der Szene durch Nachbearbeitung und theoretischer Berechnung einer weiteren Sichtperspektive mehr Tiefe. Diese neue Perspektive muss mit neuen Bildinformationen gefüllt werden, die das Ursprungsbild nicht enthält – erst so entsteht der 3D-Effekt. Laut DeJohn ist dieser Prozess extrem komplex, besonders da es sich bei Filmen um bewegte Bilder handelt. Besondere Schwierigkeiten bereiten dabei Funken, Rauch oder speziell Bewegungsunschärfe.
Die Konvertierung in 2D gedrehter Filme sei deshalb sehr stark auf Computereffekte angewiesen – selbst bei dialoglastigen Dramen, denn der eigentliche Inhalt ändere wenig am Konvertierungsprozess. Vieles muss dabei laut DeJohn von Hand erledigt werden, wie die 3D-Modellierung von Haaren oder Gesichtsporen. Automatisierte Prozesse sind aktuell noch nicht hochwertig genug. Aus diesem Grund müssen an einem 100- bis 120-Minuten-Film über einen Zeitraum von vier bis sechs Monaten ca. 300 bis 400 Menschen arbeiten, um die Konvertierung von 2D nach 3D zu bewerkstelligen. Die Kosten liegen bei ca. 80.000 bis 100.000 US-Dollar pro Minute.
Das gesamte Interview mit viel Informationen zu spezieller Software und mehr Details zu den Konvertierungsprozessen findet sich in englischer Sprache hier.
Quelle: 3DCineastBlog
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