Marktanteile dedizierter Grafikkarten

JPR legt Zahlen für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2010 vor

Das Marktforschungs- und Consulting-Unternehmen Jon Peddie Research (JPR) hat in einer Pressemitteilung Zahlen zu den Auslieferungsmengen und Anteilen für den Markt der dedizierten Grafikkarten für das Jahr 2010 herausgegeben. Diese Zahlen beziehen sich nur auf den reinen Grafikkarten-Markt, so dass keine auf Mainboards verbauten oder in Prozessoren integrierten Grafikchips berücksichtigt wurden.

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So fiel die gesamte Auslieferungsmenge 2010 mit 72,8 Millionen Einheiten geringer aus als im Rezessionsjahr 2009 mit 75,3 Millionen, was die Analysten von JPR nach einem sehr guten Start ins Jahr 2010 enttäuschte. Und wie bereits erwartet fielen die Auslieferungsmengen für das vierte Quartal geringer aus als im dritten. So konnte zwar Nvidia in Q4 4,1 Prozent mehr Grafikkarten ausliefern als in Q3, jedoch nahm AMDs Auslieferungsmenge im selben Zeitraum um 4,8 Prozent ab.

Im Hinblick auf die Marktanteile konnte sich Nvidia im 4. Quartal um 3,6 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal verbessern und kommt nun auf 60,8 Prozent (Q3/2010: 58,7 %), während AMD 5,2 Prozent verlor und nur noch 38,8 Prozent Marktanteil besitzt (Q3/2010: 40,9 %). Allerdings kann AMD für das gesamte Jahr 2010 ein Wachstum von 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2009: 34,5 %) verzeichnen, während Nvidia 6,2 Prozent seines Marktanteils einbüßen musste (2009: 64,8 %).

Der Markt der dedizierten Grafikkarten wird angetrieben durch High-End-Produkte für Spieler, die zwar mit 3 Millionen nur eine kleine Größe darstellen, dieses aber mit ihrem vergleichsweise hohen Durchschnittspreis von etwa 300 US-Dollar wieder ausgleichen. Hinzu kommen noch die professionellen Lösungen für den Workstation-Markt mit GPU-Computing, der in etwa die gleiche Größe hat, wie der der High-End-Produkte für Spieler, jedoch einen höheren durchschnittlichen Verkaufspreis aufweist. Die große Masse macht das Mainstream-Segment aus.
Insgesamt kam der Markt der dedizierten Grafikkarten im Jahr 2010 auf einen Wert von 17,2 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung von 0,8 Prozent gegenüber zum Vorjahr entspricht.

Dennoch erfährt der Markt der reinen Grafikkarten sinkende Auslieferungsmengen, was auf zwei Faktoren zurückzuführen ist. Zum einen wird das Low-End-Segment mehr und mehr durch integrierte Grafikeinheiten ersetzt. Zum anderen greifen auch weiterhin Käufer vermehrt zu Notebooks und Tablets anstatt zu Desktop PCs. Dies soll laut JPR aber zum Teil durch zunehmende Verkäufe von dedizierten Grafikkarten für GPU-Computing und die Nutzung von zwei oder mehr Grafikkarten in High-End-Spiele- und Workstation-Systemen aufgefangen werden.

JPR Marktanteile Tabelle (jonpeddie.com)

Quelle: Jon Peddie Research

Jan Apostel

Redakteur

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