Acer Aspire One 522 - Seite 3

Netbook auf AMD Fusion Basis mit Multimediaambitionen

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Praxistest & Akkulaufzeit

Im Laufe dieses Kapitels wollen wir auf einige spezielle Details des Acer Aspire One 522 Netbooks weiter eingehen und auch kurz das Konzept hinter AMDs APU-Lösung beleuchten. Doch beginnen wir mit offensichtlichen Dingen.
Das Tippen auf der flachen Tastatur geht sehr flott von der Hand. Die Tasten sind ausreichend groß – für ein Netbook schon fast riesig – und bieten einen sehr angenehmen Anschlag. Wie alle aktuellen Acer-Netbook-Tastaturen sind auch hier die Tasten nicht konturiert, was am Anfang möglicherweise etwas Eingewöhnung verlangt.
Das Touchpad reagiert sensibel auf alle Befehle – auch hier gibt es keine Auffälligkeiten.

Bei der vorinstallierten Software entspricht das Aspire One 522 dem Standard – Windows 7 Starter 32 bit, die Trialversion der McAfee Sicherheitssoftware, Office 2010 Starter, einige Acer-Programme und Spiele sind vorinstalliert. Leider sind auch wieder viele nicht benötigte Programme an Bord, so dass man nach dem Einrichten des Rechners genau die Softwareliste kontrollieren und unnötige Anwendungen gegebenenfalls deinstallieren sollte. Leider konnte sich Acer bislang nicht dazu durchringen, nette Gimmicks wie Photoshop Elements vorzuinstallieren, wie es bei den Geräten der Konzerntochter Packard Bell der Fall ist – schade, aber keine Katastrophe.

Die „gefühlte“ Arbeitsgeschwindigkeit unter Windows 7 entspricht trotz der „nur“ 1000 MHz des Prozessors dem Schnitt der Netbooks mit Windows 7 Starter. Fenster öffnen sich etwas zäh, Taskwechsel gehen nicht immer flott von der Hand. Der in diesem Segment übliche Arbeitsspeicher von 1 GByte limitiert dabei das Multitasking unter Windows. Mehrere Programme im Hintergrund offen zu haben, verlangsamt das System recht schnell. Ein Testlauf mit einem 2-GByte-Riegel resultierte in einem deutlich reaktionsfreudigeren System – ein Effekt, der bei jedem Netbook zu beobachten ist. Schade nur, dass Acer das Nachrüsten unnötig verkompliziert, indem dem Käufer der Ausbau der Tastatur zugemutet wird, um die Bodenplatte entfernen zu können. Erfahrene Nutzer werden damit aber kein Problem haben.


Acer Aspire One 522 geöffnet

Die Prozessorauslastung bei der normalen Arbeit unter Windows entspricht in etwa der einer aktuellen Atom-CPU. Hier kann AMD nicht so recht punkten, verspricht aber aufgrund der grundlegend anderen Architektur der APU deutlich mehr Leistung bei Spielen und vor allem bei der HD-Videowiedergabe. Die dahinter stehende Technik sollte an dieser Stelle vielleicht ein wenig näher beleuchtet werden.

Die neuen AMD Fusion Prozessoren vereinen einen Prozessor und einen Grafikkern samt Speichercontroller auf einem Die. Im Gegensatz zu Intels Atom beherrscht der C-50 z.B. Out-of-order Verarbeitung von Befehlen. Er arbeitet quasi flexibler und kann Befehle in der Verarbeitung vorziehen, wenn dies sinnvoll erscheint. So sind die 1000 MHz nur eine Zahl auf dem Papier, die Leistung pro Takt ist im Vergleich zur Architektur der Atom-CPUs deutlich höher. Die mit auf dem Chip-Die befindliche, DirectX-11-fähige Radeon HD 6250 Grafikeinheit entlastet die beiden Prozessorkerne intelligent, z.B. bei HD-Videowiedergabe. Sogar einfache Games sind möglich – Left4Dead lief im Test mit mittleren Details bei ca 22 Bildern pro Sekunde. Damit ist diese Kombination aus CPU und GPU sämtlichen Intel-Netbooks haushoch überlegen und trumpft selbst gegen die deutlich teureren, mit dem Nvidia ION Chipsatz befeuerten Klapprechner auf. Und das bei besserer Energieeffizienz.


3DMark 2001 Ergebnis

Mit diesen Leistungsdaten im Hintergrund verwundert es dann auch nicht, dass HD-Videos auf dem kleinen Gerät ruckelfrei dargestellt werden. Speziell Player, die GPU-Computing unterstützen (wie z.B. Splash Lite), profitieren von der Radeon HD 6250. YouTube in HD oder Filme in 1080p sind somit endlich auch mit einem Netbook der 300-Euro-Klasse abspielbar und machen richtig Freude – ob auf dem tollen Display mit 720 Zeilen oder per HDMI auf einem großen Flachbildfernseher. Einen Strich durch de Rechnung macht hier aber der verbaute Lautsprecher, dem Bässe und Mitten komplett fremd sind.


SuperPI Ergebnis

Auffällig ist, dass sich das Gerät seitens der Kühlung akustisch sehr zurückhält. Der Lüfter läuft zwar leider permanent, wird aber auch unter Volllast nie störend laut. Im Vergleich ist ein 2 Jahre altes Aspire One A150 schon im Leerlauf lauter als das 522 unter Last. Der winzige Kühler (siehe Fotos) hält die Abwärme locker im Zaum und die Säumung des Luftkanals mit Schaumstoff trägt sicherlich ihren Teil zur Geräuschdämmung bei – ein interessantes Detail. Ganz lautlos ist das 522 aber leider nicht.
Damit ist auch die Wärmeentwicklung recht gering. Das Gerät bleibt im Normalbetrieb stets erfreulich kühl. Nur an der Unterseite und unter Last lässt sich erhöhte Wärmeentwicklung feststellen. Doch auch hier bleibt es „Oberschenkelkompatibel“.


HDTune Ergebnis

Der Alltagstest fällt hier also fast durchweg positiv aus. Das Gerät hat abgesehen vom standardmäßig verbauten Arbeitsspeicher von lediglich 1 GByte schlicht keine wirklich nervenden Macken. Sehr gut! Aber leidet bei dieser Leistung nicht die Akkulaufzeit?


Acer Aspire One 522 Akku

Akkulaufzeit
Kurz gesagt: Nein! Der sehr flache, kompakte Akku mit 4,24 Ah hält das Netbook bei Nutzung von WLAN im Officebetrieb während unseres Testes bis zu 7,5 Stunden bei Laune! Die Tests mit dem Battery Eater sehen auch sehr gut aus: 6 Stunden und 15 Minuten im Readers Test. Immerhin noch 4 Stunden und 15 Minuten sind es im Classic-Test. Eine tolle Leistung von AMD und Acer.

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