Festplatten-Knappheit nicht überstanden

Seagate: Folgen bis mindestens Ende 2012 spürbar

Stephen Luczo, CEO des Festplattenherstellers Seagate, prognostiziert, dass die Folgen der Flutkatastrophe in Thailand und der daraus hervorgegangenen Festplatten-Knappheit noch im gesamten nächsten Jahr zu spüren sein werden. Laut Luczo würde der Wiederaufbau mindestens bis Ende 2012 andauern und bis dahin dürfte die Nachfrage stetig steigen. Damit widerspricht er Vorhersagen, die von einer Entspannung der Lage sowie sinkenden Festplattenpreisen ab Dezember bzw. Anfang des nächsten Jahres ausgehen.

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Viele Analysten gingen davon aus, dass sich die Festplattenindustrie bis Mitte nächsten Jahres erholen wird. Allerdings sollen selbst die großen PC-Hersteller nicht so recht wissen, wie schlimm es um die Festplattenhersteller wie Western Digital, Seagate oder Toshiba wirklich bestellt ist. So ist beispielsweise nicht bekannt inwieweit die Fabriken samt Ausstattung komplett erneuert werden müssen. Ähnlich ist die Situation bei den Zulieferern von Festplattenkomponenten, wie dem Hersteller von Festplattenmotoren Nidec. Das Unternehmen dominiert 80 bis 90 Prozent des Markts für Festplattenmotoren und soll derzeit zwei von drei seiner thailändischen Fabriken betriebsbereit haben. Jedoch ist nicht bekannt wieviele Festplattenmotoren tatsächlich hergestellt werden. Somit ist nicht absehbar wieviele Festplatten letztendlich überhaupt produziert werden.

Laut Seagates Luczo stellt sich nun die Frage, welche PC-Hersteller wieviele Festplatten erhalten werden. Einige Kunden sollen trotz höherer Preise bereits dreistellige Millionenbeträge im Voraus für einen Teil von Seagates Produktionskapazitäten geboten haben. Man könnte die Preise problemlos um 40 Prozent anheben, so Luczo, würde aber bei Kunden mit Ein- bis Dreijahresverträgen von solchen Preiserhöhungen absehen und nur 20 Prozent Aufschlag verlangen.

Quelle: X-bit labs

Jan Apostel

Redakteur

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